Nach „Mittagsschlaf“

Wiens ÖVP-Chef tritt ins nächste Fettnäpfchen

Wien
14.08.2023 12:51

Nach seinem „Aufreger-Video“, in dem er wegen des Mittagsschlafs eines mutmaßlichen Obdachlosen wetterte, tritt der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer ins nächste Fettnäpfchen. Just er möchte angesichts der aktuellen Mordserie Wohnungslose jetzt „nicht im Stich lassen“.

Mit seiner Videoserie zu angeblichen Missständen in der Bundeshauptstadt tappte der Wiener ÖVP-Chef zuletzt von einem Fettnäpfchen ins Nächste. So vermutete er etwa am Brunnenmarkt eine Problemzone, da dort ein Syrer „die Macht übernommen“ habe - ein Faktencheck zeigte jedoch, dass es diesen „Syrer“ gar nicht gibt.

In Wien-Favoriten interviewte er „besorgte“ ÖVP-Mitglieder als „Passanten“ und auf der Mariahilfer Straße rief er wegen eines mutmaßlichen Obdachlosen die Polizei, da dieser auf einer Sitzbank schlief - die Beamten erklärten jedoch daraufhin, dass „ein Mittagsschläfchen nicht strafbar“ sei.

Mahrer sieht Handlungsbedarf bei der SPÖ
Mahrer lässt aber nicht locker. Angesichts der brutalen Morde an Obdachlosen fand er nun via Aussendung einen Mitschuldigen an der Misere - und zwar einmal mehr „die Wiener SPÖ und die Wiener Stadtverwaltung“. Er ortet in der ernsten Thematik Handlungsbedarf durch die Stadt, die „Hinschauen, statt wegschauen“ müsse.

Wie das gelingen soll? Die geeigneten Unterbringungsplätze für Wohnungslose müssten geprüft werden. Außerdem brauche es „deutlich sichtbare“ Präsenz der Sozialarbeit, ein „aktives Anbieten“ von Unterbringungsplätzen, und eine „flexible Anpassung an die jeweils aktuelle Lage“, liefert der Wiener ÖVP-Chef Überschriften.

„Schutzräume“ für Obdachlose geöffnet
Die Stadt hat dabei aber bereits reagiert: Um die zuletzt gehäuften Attacken auf wehrlose Obdachlose zu erschweren, wurden „Schutzräume“ für sie geöffnet. Bis zu 50 Personen finden nun im Tageszentrum Josi auch in der Nacht Platz. Die erste Bilanz verlief dabei durchaus positiv. Im Durchschnitt hätten sich 20 Personen gleichzeitig im Tageszentrum aufgehalten, erklärte Barbara Trsek von der FSW Obdach gegenüber der „Krone“.

Auf die Kritik, dass es zu wenig Schlafplätze gebe, betonte zudem das Büro von Soziallandesrat Peter Hacker (SPÖ), dass in den Notquartieren immer Plätze frei blieben. Außerdem seien die Streetworkerinnen der Stadt angehalten, jene Personen auf der Straße zu sensibilisieren, die in kein Quartier können oder wollen.

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