Attacken erschweren

„Schutzräume“ für Obdachlose geöffnet

Wien
13.08.2023 07:00

Bis zu 50 Personen finden im Tageszentrum Obdach Josi nun auch in der Nacht Platz. So sollen weitere Attacken verhindert werden.

Von einer noch nie da gewesenen Situation in der Wohnungslosenhilfe spricht Barbara Trsek, Bereichsleitung von FSW Obdach, Tageszentren auch nachts öffnen zu müssen. Genau das veranlasste Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Samstag, nachdem es mehrere Messerattacken auf wehrlose Obdachlose gegeben hatte.

Angebot wird bereits angenommen
Im Tageszentrum Obdach Josi finden bis zu 50 Personen einen Schutzraum über Nacht. „Insgesamt haben rund 50 Personen das Angebot des Schutzraumes in der ersten Nacht angenommen. Im Durchschnitt haben sich 20 Personen gleichzeitig im Tageszentrum aufgehalten. Obdachlose Menschen haben Schutz und Ruhe gefunden, die Stimmung unter den Besuchern war entspannt. Viele von ihnen haben sich bei uns für das Angebot bedankt“, zieht Trsek Bilanz nach der ersten Nachtöffnung.

Trsek war mit 3 Kollegen in der letzten Nacht im Einsatz. Innerhalb weniger Stunden haben sich FSW Obdach Mitarbeiter für die Nachtdienste gemeldet. In der Nacht bietet das Tageszentrum neben Aufenthalt, eine Verpflegung mit Suppe, Brot, Aufstriche, Getränke und Obst. Das Tageszentrum hat bis auf Weiteres von 9 bis 18 Uhr sowie von 21 bis 6 Uhr offen.

95 Prozent

Betrug die Auslastung am Freitag in den Notschlafstellen. 6800 Wohn- und Betreuungsplätze gibt es im Sommer insgesamt.

Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer warf der Stadt zuvor Kaltherzigkeit vor und kritisierte, dass es zu wenig Notquartiere gebe. Laut dem Büro von Hacker seien jedoch immer Plätze frei. Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW: „Die temporäre Erweiterung des Angebots wurde in der ersten Nacht gut angenommen. Wir beobachten die weiteren Entwicklungen sehr genau. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen prüfen wir ob es weitere Sofortmaßnahmen braucht. Dabei sind wir auch im engen Austausch mit der Landespolizei Wien.“

Streetwork-Leiterin Susanne Peter versucht jene auf der Straße zu sensibilisieren, die in kein Quartier können oder wollen und bittet alle, hinzuschauen, statt wegzuschauen: „Dass Wehrlose attackiert werden, macht mich sprachlos.“

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