Russische Angriffe
Ukrainische Armee an mehreren Fronten unter Druck
Die ukrainische Offensive läuft seit zwei Monaten, bleibt aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurück. Nun ist bekannt geworden, dass die Armee von Präsident Wolodymyr Selenskyj an mehreren Frontabschnitten massiv unter Druck geraten ist. Angesichts heftiger Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw ordnete Kiew die Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region an.
In einem Bericht des Generalstabs in Kiew werden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk als besonders problematisch genannt. Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es am Donnerstagabend. In lediglich zwei Abschnitten greife die ukrainische Armee an: Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden. Dort hoffen die Truppen, das Asowsche Meer zu erreichen und die russische Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen aber besonders stark verschanzt.
Weitere Milliardenhilfe aus den USA
Unterdessen haben ranghohe Beamte in Washington weitere Milliardenhilfen für die Ukraine angekündigt. US-Präsident Joe Biden werde den Kongress um insgesamt rund 13 Milliarden US-Dollar (rund 11,8 Mrd. Euro) Militärhilfe bitten, wurde betont. Offen war, ob von dem Geld auch ein Teil in die militärische Unterstützung anderer Länder fließen soll. Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn im Februar 2022 allein militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 35 Mrd. Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
Deutschland will modifizierte Marschflugkörper liefern
Wie ebenfalls am Donnerstag bekannt wurde, prüft die deutsche Bundesregierung derzeit, wie man die ukrainische Armee mit Marschflugkörpern vom Typ Taurus aus Beständen der Bundeswehr versorgen könnte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will einem Bericht des „Spiegel“ zufolge durch technische Modifikationen des Taurus ausschließen, dass die Ukraine mit den weitreichenden Waffensystemen Angriffe auf russischem Territorium ausführen kann.
In Industriekreisen hieß es, eine solche Einschränkung des Systems sei durchaus möglich, werde aber einige Wochen in Anspruch nehmen. Nach Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins will Scholz die Taurus-Lieferung erst genehmigen, wenn er von der technischen Modifikation überzeugt ist.
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