Vom Außerirdischen zum Bruchpiloten: Marc Márquez sah in Silverstone erneut nicht das Ziel. Erfüllt der 30-Jährige seinen Honda-Vertrag? Bei KTM könnte eine Tür aufgehen.
Achtmal war er Weltmeister, davon fünfmal in der MotoGP - aber die Zeiten, in denen Marc Márquez wie ein Außerirdischer die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, sind vorbei. Das aktuelle Bild in Silverstone zeigte einen Superstar, der nach einem Sturz scheinbar zufrieden (!) analysierte, „dass ich weiß, warum es zum Crash kam. Es war eine unglückliche Situation, das kratzt nicht an meinem Selbstvertrauen.“ Klingt aus dem Mund eines Seriensiegers fast schon nach Resignation.
Noch kein Ziel gesehen
Fakt ist, dass der Spanier 2023 noch in keinem Sonntag-Rennen das Ziel sah: Fünfmal fehlte er verletzungsbedingt, in Portimão, Le Mans, Mugello und eben Silverstone landete er im Kiesbett. Punkte gab es nur im Sprint. Eine Situation, die an Marc, für den schon der Zweite der erste Verlierer ist, nagt. Auch wenn er anerkennen muss, dass die Honda aktuell nicht konkurrenzfähig ist, den Anschluss an die europäischen Fabrikate verpasste.
Was natürlich Fragen über die Zukunft des 30-Jährigen aufwirft. „Ich habe auch 2024 Vertrag bei Honda, und wir werden gemeinsam versuchen, mit konsequenter Arbeit das Beste rauszuholen“, wischt Márquez Spekulationen vom Tisch - aber tut er sich wirklich eine weitere Saison ohne Siegchance an? Die Uhr tickt, wenn er die 10 WM-Titel knacken will.
Beirer will drittes Team
Welche Optionen blieben, sollte er den Vertrag auflösen? Das Ducati-Werksteam ist mit Pecco Bagnaia und Enea Bastianini zu, ebenso Aprilia. Eine Möglichkeit könnte sich bei KTM auftun. In Mattighofen hat man zwar mit Brad Binder, Jack Miller, Pol Espargaro, Augusto Fernández und Supertalent Pedro Acosta fünf Fahrer für aktuell vier Motorräder 2024 unter Vertrag, Motorsportchef Pit Beirer verriet aber bereits, dass man sich um ein drittes Team bemühe. Womit eine sechste RC16 für Marquez frei werden könnte. Der hat nicht nur zigfach bewiesen, dass er jedes Bike schneller machen kann, sondern mit RedBull auch denselben Sponsor wie KTM.
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