Eigentlich wollte Manuel Dürr aus Gols im Burgenland erst am Montag wieder arbeiten. Ein Notfall am Heimflug vom Urlaub durchkreuzte aber seine Pläne. Der ausgebildete Sanitäter griff sofort ein.
Achteinhalb Stunden Flug von Chicago nach Wien lagen vor Manuel Dürr und seiner Freundin Nicole Lunzer. Eine lange Zeit, die sich aber als nicht langweilig herausstellen sollte. Denn an Bord gab es einen Notfall.
Die beiden bemerkten im hinteren Teil des Fliegers mehrere Menschen, nervöse Stewardessen. Dann eine Durchsage: Wenn es Passagiere mit medizinischen Kenntnissen an Bord gäbe, sollten sich dieses bitte melden. Gesagt, getan. Denn Dürr ist seit Jänner 2022 Sanitäter bei den Johannitern in Wien.
Das Problem: Ein älterer Passagier klagte über Übelkeit, Schmerzen im Bauch und wurde sogar kurz bewusstlos. Neben Manuel Dürr hatten sich auch noch eine Krankenschwester und eine Anästhesistin gemeldet. „Ich habe mit dem Erste-Hilfe-Kit des Flugzeugs seine Vitalwerte gemessen und den Bauch abgetastet“, erzählt der Golser. Dabei bemerkte er eine Blase im Darmbereich, die offensichtlich Schmerzen bereitete.
Gasblase bildete sich
Das Problem: Der ältere Herr konnte sich weder auf Deutsch noch auf Englisch verständigen. Erst die Übersetzung vom Arabischen ins Englische brachte Klarheit: Der Mann hatte vor dem Abflug ein paar Achterl Wein getrunken. Durch den Druck beim Starten dürfte sich Gasblase im Darm gebildet haben.
„Die Ärztin hat dann 30 SAB-Tropfen, die bei Koliken helfen, verabreicht“, so Dürr. Dem Mann ging es besser. Eine Stunde später, dann noch einmal ein kurzer Alarm: Aber nach weiteren Tropfen und etwas Bewegung im Flieger gab es Entwarnung. Der Zustand des Mannes besserte sich. Der Dank für die Helfer war groß. Denn Manuel Dürr, die Ärztin und die Krankenschwester hatten eine Notlandung verhindern können.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.