UNO-Behörde:

Erste Juliwoche war wohl heißeste der Geschichte

Ausland
10.07.2023 20:05

Beinahe jeden Tag wurde ein neuer Rekord aufgestellt! Die erste Juliwoche war die wahrscheinlich heißeste Woche weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

„Vorläufigen Daten zufolge hatte die Welt gerade die heißeste je verzeichnete Woche“, erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Montag. Rekordtemperaturen würden sowohl an Land als auch in den Ozeanen gemessen, mit „potenziell verheerenden Auswirkungen auf Ökosysteme und die Umwelt“.

„Wir befinden uns auf unbekanntem Terrain“, erklärte der WMO-Direktor für Klimadienste, Christopher Hewitt. Weitere neue Rekorde seien mit der Fortentwicklung des Wetterphänomens El Niño zu erwarten, mit Auswirkungen bis ins Jahr 2024. „Das sind besorgniserregende Nachrichten für den Planeten.“ Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass die vergangene Woche auch nach seinen Daten wahrscheinlich die heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940 gewesen sei.

Hohe Wassertemperaturen im Atlantik
Es wird befürchtet, dass die hohen Wassertemperaturen im Nordatlantik zu extremen Wetterereignissen in Europa führen werden. Die Oberflächentemperaturen im Nordatlantik lagen den WMO-Daten zufolge im Juni 0,9 Grad über dem langjährigen Durchschnitt, im Nordosten (etwa von Irland bis Nordspanien) sogar 1,36 Grad. Vor Irland gab es im Juni Hitzewellen im Meer mit bis zu fünf Grad höheren Temperaturen als im Durchschnitt vergangener Jahre, ehe die Temperatur wieder zurückging. Die aktuellen extremen Temperaturen hängen aber den Experten zufolge nicht mit El Niño zusammen.

Die hohe Ozeantemperatur und der dramatische Rückgang der Meereis-Ausdehnung in der Antarktis seien aber zutiefst beunruhigend, sagte Michael Sparrow, Leiter der Klimaforschung bei der WMO. Die Entwicklung in der Antarktis sei sehr neu. „Wir wollen keine Vermutungen anstellen, ohne alle Beweise zur Hand zu haben, was einige Zeit dauern kann“, so Sparrow weiter.

Mehr als 60.000 Hitzetote im Vorjahr in Europa
Bereits der vergangene Sommer hatte mit den Temperaturen Geschichte geschrieben. Meteorologen erklärten die Jahreszeit zum bisher heißesten Sommer auf dem Kontinent seit Aufzeichnungsbeginn. Eine weitere besorgniserregende Zahl: Mehr als 60.000 hitzebezogene Todesfälle gab es europaweit im Vorjahr. Die meisten Hitzeopfer hatte Italien (18.010) zu beklagen, gefolgt von Spanien (11.324) und Deutschland (8173), berichten Forscher im Fachjournal „Nature Medicine“. In Österreich waren es demnach 419 Hitzetote. Heuer droht die Zahl der Todesopfer aufgrund der Hitze zu steigen.

Seltener Schnee in Südafrika
Während es in weiten Teilen Europas, Nordamerikas und Asiens enorm heiß ist, erlebte Südafrika ein seltenes Wetterphänomen anderer Art. Erstmals seit elf Jahren hat es nämlich in der Metropole Johannesburg geschneit. Am Montag wurden in der umliegenden Provinz Gauteng mit minus zwei Grad Celsius die kältesten Temperaturen des diesjährigen Winters gemessen, die tagsüber auf sechs bis 13 Grad stiegen. Die Behörden warnten die Bevölkerung, sich warmzuhalten. Landwirte sollten ihr Vieh schützen. Kalte Temperaturen wurden für die ganze Woche erwartet.

In Gauteng, wo Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria liegen, schneit es nach Angaben des südafrikanischen Wetterdienstes im Schnitt etwa alle zehn Jahre - zuletzt am 7. August 2012. Auch in anderen Teilen des Landes auf der Südhalbkugel fällt im Winter nur sehr wenig Schnee. Nach Angaben des südafrikanischen Wetterdienstes schneite es am Montag auch in den Provinzen Ostkap und Mpumalanga. Bis auf Verspätungen im Berufsverkehr blieben größere Störungen aus.

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