Schlag gegen die Mafia

Zahlreiche Razzien in Kärnten: Das steckt dahinter

Kärnten
06.07.2023 12:05

In den vergangenen Tagen sorgten zahlreiche Razzien hauptsächlich in Villach und Feldkirchen für Aufregung. Schwer bewaffnete Polizeibeamte stürmten Pizzerien, Kebap-Läden, zwei Saunaklubs und weitere Räumlichkeiten. Jetzt gibt es erste Details von der Polizei.

Monatelang wurde ermittelt, in den vergangenen drei Tagen dann ging es in Kärnten Schlag auf Schlag: In mehreren Örtlichkeiten zwischen Villach und Feldkirchen - krone.at berichtete - waren insgesamt 600 Beamte im Einsatz, um Spuren der rumänischen Mafia in Kärnten nachzugehen. In aufsehenerregenden Einsätzen mit schwer bewaffneten Cobra-Kräften gab es Razzien in Pizzerien, Kebab-Läden, in zwei Bordellen und 25 Wohnungen.

Die Bilanz der „größten kriminalpolizeilichen Aktion Kärntens“ ist trotz neun Festnahmen und der Sicherstellung von einem Dreiviertel-Kilo Kokain, mehreren verbotenen Waffen und 57.166 Euro Bargeld etwas durchwachsen.

Denn die Einsätze im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft Draga“ fanden bei Tageslicht statt und sorgten für dementsprechendes Interesse - vor allem Social-Media-Gruppen waren voll mit Fotos, die vermummte Polizisten bei ihrer Arbeit zeigten.

Zähneknirschend hielt die Polizei zwar Informationen zurück, mehrere potenzielle Verdächtige wurden trotzdem gewarnt und sind vorerst einmal verschwunden. Gottlieb Türk, Leiter der Kriminalabteilung Kärnten: „Unsere Klientel ist leider nachts nicht zu Hause, deswegen mussten wir die Razzien so koordinieren. Aber für uns ist es auch neu, dass durch Social Media quasi in Echtzeit über alles berichtet wird.“

Fakten

Aktion Draga

* Größte kriminalpolizeiliche Aktion Kärntens

* 200 Beamte täglich im Einsatz - insgesamt 600

* Neun Festnahmen, sieben Verdächtige in U-Haft

* Sichergestellt wurden Kokain, verbotene Waffen und Bargeld

* Es geht um Drogenhandel, Geldwäsche, Zuhälterei und kriminelle Organisation

Immerhin neun Verdächtige - sechs Rumänen, ein Italiener und zwei Österreicher - konnten festgenommen werden. Zwei sind wieder frei, sieben in Untersuchungshaft. Über sie hofft man auf weitere Dealer und Zuhälter zu stoßen. Denn das sind die Hauptvorwürfe gegen die Bande: Drogenhandel in großem Stil, Geldwäsche, Zuhälterei und organisiertes Verbrechen.

Wie gut strukturiert die Gauner waren, zeigt ein Punkt, den Türk verrät: „Unter anderem haben wir eine Garage gefunden, in der kontaktloser Drogenhandel stattgefunden hat. Die einen legten das Suchtgift hinein, die anderen das Geld.“

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