Hightech pur

Das ist Kärntens heißestes Klassenzimmer

Kärnten
23.06.2023 10:00

Von der guten Ausbildung und dem Können der Feuerwehren profitieren wir alle. Bei der Landesmeisterschaft Samstag in Poggersdorf treten die besten Feuerwehren des Landes gegeneinander an und können bei der Arbeit beobachtet werden. Wo das Können herkommt, erklärt auch ein Blick hinter die Kulissen der Feuerwehrschule.

Die vier Klassenzimmer in den Räumlichkeiten der Landesfeuerwehrschule in Klagenfurt, die ein wenig wie kleine Uni-Hörsäle aussehen, können während des Unterrichts einen recht eigenwilligen Anblick bieten. Da sitzen dann 15-Jährige neben 65-Jährigen in der Schulbank und die kommen auch noch aus allen möglichen Berufen vom Zimmermann bis zum Arzt. „Das ist im Unterricht ziemlich spannend, aber gerade in dieser Vielfalt liegt auch eine ganz eigene Kraft“, weiß Schulleiter Klaus Tschabuschnig.

Die andere Kraft ist das ständige Weiterentwickeln der Lernmethoden und Inhalte, die gute Vernetzung auch mit internationalen Schulen. Einer der Gründe, warum die Schule gerade den Staatspreis für Unternehmensqualität erhielt.

Sogar ein eigenes Internat
Es ist das viel zitierte lebenslange Lernen, das von Menschen, die ihre Freizeit den Feuerwehren widmen, hier praktiziert und das vom achtköpfigen Lehrkörper vermittelt wird. Die Schüler kommen aus dem ganzen Land, die Schule bietet daher auch ein Internat, in dem 30 Kursteilnehmer nächtigen können.

Neben dem eigenen Internat hat die Feuerwehrschule auch ein eigenes Studio zu bieten. (Bild: Kurz Gernot)
Neben dem eigenen Internat hat die Feuerwehrschule auch ein eigenes Studio zu bieten.

Feuerwehr muss ständig Neues lernen
„Der Kompetenzrucksack der Feuerwehrleute muss ständig neu befüllt werden“, wie es Tschabuschnig formuliert. Ein Dach mit einer Photovoltaik-Anlage darauf löscht sich eben anders als ein guter alter Holzdachstuhl und zuletzt mussten natürlich Fächer wie Unwetterbekämpfung aufgenommen werden. Auch ein gut bestücktes Aufnahmestudio, in dem Onlinekurse hergestellt werden, gehört zum Inventar. Der Herr Direktor selbst füllt seinen Rucksack gerade in Dortmund bei einer Expertentagung zum Thema virtueller Unterricht. Auch in Klagenfurt ist es längst Brauch, dass der Schüler mit der virtuellen Brille ins Feuer rennt, ehe der Einsatz im Gelände geprobt wird. Ein Gelände, das im April als Katastrophen-Ausbildungszentrum eröffnet wurde und als fünftes Klassenzimmer zur Schule gehört.

6000 Schüler

besuchen die Landesfeuerwehrschule pro Jahr in 200 Kursen. Schulferien sind nur von Mitte Juli bis Mitte August.

Mit Fanbussen zum Wettbewerb 
Es ist das 63. Mal, dass Samstag (ab 9 Uhr) die besten Feuerwehren Kärntens, die in Bezirksausscheidungen unter den 399 Wehren ermittelt wurden, ihre Landesmeisterschaft austragen. Zu den 77 Aktivgruppen kommen noch 1000 Nachwuchskräfte im Jugend-Bewerb. Da wird es heiß hergehen im Sportzentrum Poggersdorf, denn etliche Feuerwehren werden von Fanbussen begleitet, wenn es um den begehrten „goldenen Helm“ geht.

Bei den Löschangriffs-Übungen ist auch Tempo gefragt. (Bild: Feuerwehr Poggersdorf)
Bei den Löschangriffs-Übungen ist auch Tempo gefragt.

Hartes Training für die Florianis
Angefeuert wird bei simulierten Löschangriffen. Das heißt Positionierung der Pumpen, Herstellen der Saugleitung und Durchführung des Löschangriffes. Auf Zielscheiben, aber tatsächlich mit Wasser, was nur bei Kärntner Bewerben üblich ist. Bewertet wird nach Zeit und technischer Ausführung. Dazu gibt es den 8 mal 50 Meter Staffellauf mit dem Alu-Stahlrohr. Dafür wird hart trainiert, im Finish bis zu fünfmal die Woche. „Aber wir haben auch im Winter im Rüsthaus geübt“, verrät Sandra Träger von der Feuerwehr Poggersdorf, die im Vorjahr den erstmals ausgetragenen Damen-Bewerb gewann.

Es geht aber nicht nur darum, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt. „Der Bewerb ist auch unheimlich wichtig für das Zusammenwachsen der Teams und die Kameradschaftspflege“, weiß Pressesprecher Stefan Kramer.

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