Der 50-jährige obdachlose Pole, der Anfang des Jahres einen Apotheker und eine zweifache Mutter in Wien getötet haben soll und wenig später festgenommen wurde, soll laut Gutachten zurechnungsfähig sein. Das bestätigte am Donnerstag die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, gab jedoch inhaltlich keine weitere Auskunft dazu.
„Die Ermittlungen sind derzeit noch nicht abgeschlossen“, sagte die Behördensprecherin auf Anfrage. Das psychiatrische Gutachten wurde in Auftrag gegeben, um Aufschluss über die Gefährlichkeit des Mannes zu erhalten. Der 50-Jährige soll sich seine Opfer völlig willkürlich, ohne erkennbares Motiv ausgesucht haben.
Zudem verhielt sich der Mann nach seinen Taten ungewöhnlich, die Ermittler sprachen von „surrealen Szenen“. Anstatt zu flüchten, verblieb er an den Tatorten, konsumierte Getränke und stahl Schuhe. Und somit hinterließ er zahlreiche DNA-Spuren.
Erstes Opfer in der Silvesternacht
Der 50-Jährige soll in der Silvesternacht sein erstes Opfer, den 74-jährigen Apotheker, in der Donaustadt getötet haben. Beim Apotheker, der massive Kopfverletzungen sowie Misshandlungsspuren am ganzen Körper aufwies und an den Beinen gefesselt war, fanden die Polizisten eine hergerichtete Tasche mit Diebesgut aus dem Haus, diese wurde zurückgelassen. Mitgenommen hat der mutmaßliche Täter dann aber lediglich eine Geldbörse und die Schuhe des Opfers.
Zweiter Mord in Floridsdorf
Auch bei dem zweiten Delikt, bei dem in der Nacht auf 8. Jänner eine zweifache 31-jährige, zweifache Mutter in Floridsdorf durch massive Gewalt gegen den Kopf und mehrere Messerstiche getötet wurde, dürfte es sich nicht um einen regulären Einbruch gehandelt haben. Der Verdächtige hielt sich vermutlich ebenfalls mehrere Stunden in dem Haus auf, konsumierte Getränke und stahl letztlich wieder nur Schuhe. Die beiden anwesenden Kinder blieben körperlich unversehrt. Der 50-Jährige wurde wenige Stunden nach der zweiten Bluttat in der Nähe des Tatorts festgenommen.
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