Ab 1. Juli

Neue harte Zeiten für Scooter-Sünder in Wien

Wien
21.06.2023 16:45

Der gerichtliche Zwist um die Leihscooter-Verträge der Stadt Wien ist ausgestanden - nun kommen strengere Regeln für Verleiher und Fahrer. Beim Strafen müssen aber trotz aller technischen Hilfsmittel die Bürger assistieren.

Nach einer Ehrenrunde durch das Verwaltungsgericht wegen Konflikten um die Ausschreibung kann die Stadt ab. 1. Juli ihr Versprechen von strengeren Regeln für Leihscooter einlösen. Die vier Anbieter mit Konzessionen zum Roller-Verleih für Wien - Bird, Lime, Link und der Neuankömmling Voi - müssen nun in erster Linie selbst dafür büßen, wenn sich ihre Kunden nicht an die Regeln halten.

Verleiher ziehen Kunden gegenüber neue Saiten auf
Vor allem geht es dabei um das Abstellen der Scooter auf Gehsteigen, wie auch die Polizei bestätigt: Seit die Stadt am 1. Juni zu strafen begonnen hat (25 Euro pro Verstoß), gab es im Durchschnitt jeden Tag 50 Anzeigen allein wegen Scootern auf dem Gehsteig.

Die Strafen müssen die Scooter-Verleiher zahlen. Das hat wohl dazu beigetragen, dass nun auch sie gegenüber ihren Kunden neue Saiten aufziehen: Die Strafen holen sich die Firmen inzwischen bei den Verkehrssündern zurück. Auch die Sperre von undisziplinierten Kunden droht als letzte Konsequenz. Auch nützen die Firmen ihre technischen Möglichkeiten, um schwarze Schafe auszusieben - etwa über GPS-Datenabgleich zwischen Roller und Handy des Kunden.

Neos-Mobilitätssprecherin Pipal-Leixner und SPÖ-Mobilitätsstadträtin Sima (2. und 4. von links) mit den Vertretern der Scooter-Firmen: Bird, Lime, Link und Voi.
Neos-Mobilitätssprecherin Pipal-Leixner und SPÖ-Mobilitätsstadträtin Sima (2. und 4. von links) mit den Vertretern der Scooter-Firmen: Bird, Lime, Link und Voi.(Bild: Gerhard Bartel)

Stadt blickt Fahrern nun vom Computer aus über die Schulter
Neue technische Möglichkeiten nutzt auch die Stadt mit einem Computersystem, das den Scooter-Verkehr bis hinunter zu einzelnen Rollern abbildet. Das dient vor allem dem Überblick. Auch Verstöße werden zwar erfasst (siehe den gelben Balken unten im Bildschirmfoto), dabei geht es jedoch vor allem ums Parken abseits der Abstellzonen. Gehsteigparker kann das System nicht finden, da es den Standort der Roller nur auf rund drei Meter genau bestimmen kann.

Die Stadt kann die Roller nun aus der Ferne überwachen und das Fahrverhalten auswerten.
Die Stadt kann die Roller nun aus der Ferne überwachen und das Fahrverhalten auswerten.(Bild: Gerhard Bartel)

Roller müssen künftig Nummerntafeln haben
Für die Bestrafung von Gehsteigparkern ist die Stadt neben Sichtungen der Parksheriffs auf die Bevölkerung angewiesen. Das Einsenden von Fotos falsch abgestellter Scooter über die „Sag’s Wien“-App ist erwünscht. Bis 31. August sollen alle Fahrzeuge zudem Nummerntafeln haben, um der Polizei die Arbeit zu erleichtern.

Am Ende soll eine „neue Form der Mobilität - aber ohne die Schattenseiten“ stehen, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. Es wird sogar daran gearbeitet, dass man alle Roller künftig zentral über die WienMobil-App buchen kann. Einen Zeithorizont dafür gibt es aber noch nicht. Verantwortlich für den Umbau der App sind die Wiener Linien. Es ist zu hoffen, dass die Wartezeit im Rahmen bleibt.

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