Das Ziel der Europäischen Union ist es, die Anzahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Österreich hat die Zahl der Verkehrstoten von 2012 bis 2022 um 30,3 Prozent gesenkt. Lediglich in Litauen ist die Anzahl der Unfallopfer in den letzten zehn Jahren um mehr als die Hälfte gesunken. Das Land verzeichnete einen Rückgang von 60 Prozent, wie aus den Daten des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC) hervorgeht. Der Durchschnittsrückgang in der EU lag in diesem Zeitraum bei 22,1 Prozent.
Neben Litauen verzeichneten noch 13 weitere Länder einen Rückgang über diesem Durchschnitt. Im Jahr 2022 gab es in der EU insgesamt 20.679 Verkehrstote, was einem Anstieg von vier Prozent gegenüber 2021 entspricht. Das bedeutet, dass durchschnittlich 56 Menschen pro Tag auf den Straßen der EU-27 sowie in Großbritannien, Norwegen, der Schweiz, Israel und Serbien ihr Leben verloren haben. Diese 32 Länder werden im Rahmen des PIN-Programms (Road Safety Performance Index) überwacht. Von diesen 32 Ländern verzeichneten nur 13 einen Rückgang der Verkehrstoten im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021. Slowenien führt die Liste mit einem Rückgang von 25 Prozent an, gefolgt von Lettland mit 23 Prozent sowie Litauen und Zypern mit 18 Prozent. In Österreich sank die Zahl der Verkehrstoten um 3,6 Prozent.
2012 noch 63 Verkehrstote pro Million Einwohner
Österreich verzeichnete 2012 noch 63 Verkehrstote pro Million Einwohner, 2022 waren es 41. 2012 gab es noch 531 Verkehrstote, im Vorjahr waren es 370 gewesen, ein Rückgang um 30,3 Prozent. Mit den 41 pro Million Einwohner liegt Österreich liegt damit ex aequo mit Zypern auf dem 13. Platz. Norwegen hatte im Vorjahr die sichersten Straßen in Europa (21 Verkehrstote pro Million), gefolgt von Schweden (22 Verkehrstote pro Million). Die meisten Verkehrstoten gab es mit 86 pro Million Einwohner in Rumänien. Im Schnitt gab es in den 27 EU-Ländern 46 Verkehrstote pro Million Einwohner.
Vor zehn Jahren waren es noch 54 pro Million Einwohner gewesen. Die Zahl von 20.679 Verkehrstoten 2022 ist zwar neun Prozent niedriger als 2019. Der ETSC warnt jedoch, dass seit 2019 ein Rückgang von 17,2 Prozent erforderlich gewesen wäre, um das Ziel der EU und der Vereinten Nationen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 - ausgehend vom Jahr 2019 - zu halbieren, zu erreichen.
2023 werden 351 Verkehrstote befürchtet
Die österreichische Verkehrssicherheitsstrategie 2021-2030 sieht ebenso eine Reduktion der Verkehrstoten vor, als Startwert dienen die Jahre 2017 bis 2019. Demnach müsste bis 2030 die Zahl der Getöteten von 413 auf mindestens 206 halbiert werden. Wie Berechnungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) auf Basis eines linearen Szenarios bis 2030 zeigen, könnte Österreich allerdings heuer - im Gegensatz zu den beiden Jahren davor - zum Jahresende erstmals das erstrebenswerte Zwischenziel verfehlen. Um das fiktive Plansoll zu erreichen, dürfte es in Österreich heuer bis Jahresende maximal 351 Verkehrstote geben, laut KFV-Hochrechnungen könnten es aber 366 werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden 370 Menschen im Straßenverkehr getötet.
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