In einer Brennpunktschule in Wien-Meidling wurde ein Zwölfjähriger Opfer eines sexuellen Übergriffs. Eine Lehrerin soll das gesehen haben, aber ohne einzugreifen. Der betroffene Vater ist bestürzt.
Halil Kizilboga hat zwei Kinder an der Mittelschule Singrienergasse in Meidling. Vorherige Woche kam es zu einem gewaltsamen Vorfall in der Pause. Zwei ältere Mitschüler haben seinen Sohn (12) an die Wand gedrückt und ihm zwischen die Beine gegriffen. Laut Aussage anwesender Schüler geschah dies im Beisein einer Lehrerin, die aber nicht eingegriffen habe. Als Kizilboga davon erfuhr, hat er umgehend die Polizei gerufen und Anzeige gegen die Schüler und die Lehrerin erstattet. Für den gebürtigen Türken ist die Sache damit aber nicht gegessen.
Die Schule hat einen schlechten Ruf. Gewalt steht hier an der Tagesordnung. Aber dass Lehrer tatenlos zusehen, wie mein Sohn belästigt wird, schockiert mich.
Dreifacher Vater Halil Kizilboga (41)
Kind durch Vorfall schwer traumatisiert
„Mein Sohn ist durch den Vorfall schwer traumatisiert, er weint seither jeden Tag“, erzählt der besorgte Vater. Er hat einen Termin beim Psychologen ausgemacht und bereitet einen Wechsel in eine Privatschule vor. „Die Schule ist verschrien, Gewalt steht hier an der Tagesordnung“, meint der 42-Jährige. Schüler würden mit Messern am Schulgelände herumlaufen und täglich kommt es zu Prügeleien. Schulleitung und Pädagogen würden den Jugendlichen nicht Herr werden, meint er.
Direktorin Mihaela Savanovic sagt dazu: „Am 26. Mai gab es ein Gespräch in der Direktion, wo der Vorwurf zum ersten Mal zur Sprache kam. Die Polizei wurde sofort informiert. Die Ermittlungen sind am Laufen. Der Vorwurf, dass die Pädagogen bei jeglichen Übergriffen untätig sind, ist haltlos. Die betroffenen Schüler wurden bis auf Weiteres räumlich voneinander getrennt.“
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