VGT prangert an

Schockierend: Schweine leben auf Kotbergen

Vorarlberg
31.05.2023 10:23

Es sind grausame Bilder: In einem „Vorzeigebetrieb“ in Bildstein in Vorarlberg leben Schweine unter elenden Bedingungen - ohne ausreichend Licht für die Ferkel, auf hohen Kotbergen und ohne jede Beschäftigungsmöglichkeit. Der VGT - Verein gegen Tierfabriken hat das Elend aufgedeckt und Anzeige nach dem Tierschutzgesetz erstattet.

Der Bauernhof liegt in einer idyllischen Landschaft mit Blick auf den Bodensee. Auch der kleine alte Stall sieht romantisch aus. Doch der Schein trügt. Hinter den Wänden leben Duroc-Schweinchen unter den schlimmsten Bedingungen. Die Tiere müssen in ihrem „Gefängnis“ auf einem fast ein Meter hohen Kotberg stehen, prangert der VGT an. 

Schweine waten in Kot und Urin
Im hintersten Eck des alten Stalls leben etliche Ferkel, es dringt kaum Tageslicht in ihre Behausung. Außerdem haben sie - wie Bilder des VGT zeigen - genauso wie ihre älteren Leidensgenossen keine trockene Liegefläche, wie vom Gesetz eigentlich vorgeschrieben.  Einige größere Schweine müssen sich mit einem Untergrund aus Kot uns Urin zufriedengeben, in dem sie tagaus, tagein herumwaten.

Als Unterschlupf dient ihnen ein Blechtunnel, bei den derzeitigen Temperaturen werde dieser unerträglich heiß, verstehen die Tierschützer die Welt nicht mehr. Duroc-Schweine sind laut VGT sehr verspielte, soziale Tiere mit einem großen Bewegungsdrang. Auch dem Menschen seien sie sehr zugetan. Von Beschäftigungsmaterial sei auf dem Hof aber weit und breit nichts zu sehen, kritisieren die Aktivisten.

Empörung bei den Tierschützern
David Richter, VGT-Obmann und Schweine-Experte, ist ob des Elends erschüttert: „Das sind Zustände, wie man sie in Vorarlberg nicht mehr erwarten würde! Wer die Schweine im Dreck sieht, dem vergeht wohl der Gusto auf das Schnitzerl oder den Speck!“ Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng nimmt das Land in die Pflicht: „Es ist Aufgabe des Landes, für die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen zu sorgen.“

Möglicherweise würden die Schweine bereits seit Jahren unter diesen „unwürdigen und schrecklichen Bedingungen“ gehalten. Der VGT hat Anzeige erstattet - nach dem Tierschutzgesetz und wegen einer vermuteten Umweltverschmutzung durch einen Misthaufen, von dem nitrathaltige Exkremente in den Untergrund versickern können.

Nach außen hin alles bestens
Auf der Facebook-Seite des Landwirts ist freilich nichts von den grausigen Zuständen zu sehen. Im Gegenteil: Die Tierhaltung sieht lieblich aus und wird auch so beschrieben. Das Fleisch der Duroc-Schweine ist auch nicht das billigste. Man sollte also meinen, eine tiergerechte Haltung wäre leicht finanzierbar.

Landwirt räumt ein, dass „Zustand nicht ideal“ ist
Vincent Gunz (27), der Betreiber des Hofes, sieht zumindest ein, dass der Zustand nicht so ist, wie er sein sollte. Gegenüber vol.at rechtfertigte er das Elend mit einem Umbau, der sehr viel Zeit verschlinge. „Wenn umgebaut ist, kriegen sie viel Licht, viel Luft, alles, was das Schweineherz begehrt“, versichert der Jungbauer im vol.at-Interview.

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng freut sich zwar über die Einsicht des Landwirts, glaubt seinen Aussagen aber nicht ganz: „Wenn man sich die Berge von Kot ansieht, dann ist der Zustand ja nicht erst seit ein paar Wochen so“, gibt die Tierschützerin auf „Krone“-Nachfrage zu bedenken. „Es handelt sich schon um eine arge Verbrauchertäuschung.“ Sehe man die Fotos auf Facebook, glaube man ja, Fleisch von glücklichen Schweinen zu kaufen.

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