Trotz Krisen, Armut und sinkender Zufriedenheit: Wiener wissen weiterhin, was sie an ihrer Heimat haben. Das belegt der neueste „Städtebarometer“ - und die wichtige Rolle von Kultur für das soziale Zusammenleben in der Stadt obendrein.
Zuerst die schlechte Nachricht: Geldnot und Sorgen haben tiefe Spuren in der heurigen Ausgabe des jährlich erstellten „Städtebarometers“ hinterlassen: Schon ein Viertel aller Wiener findet, dass die Lebensqualität in der Stadt „wenig“ oder sogar „gar nicht hoch“ ist - ein Negativrekord seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2009 (siehe Grafik unten).
Gute Nachrichten gibt es dafür gleich drei. Erstens: Ein Viertel der Wiener ist weiterhin mit der Lebensqualität „sehr zufrieden“. Das ist ein deutlich höherer Wert als einerseits bei Kleinstädten und andererseits bei Städten bis 300.000 Einwohnern. Nur in Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern liegt die Zufriedenheit höher.
Ein Drittel sieht positive Entwicklung in eigener Stadt
Die zweite gute Nachricht: Auch wenn die Unzufriedenheit gestiegen ist, machen die Bewohner kaum die Städte selbst dafür verantwortlich. Laut der Erhebung des SORA-Instituts im Auftrag des Städtebundes findet sogar ein Drittel der Befragten, dass sich die eigene Wohngemeinde positiv entwickelt habe. Dem eigenen Bundesland bescheinigt nur knapp ein Viertel eine gute Entwicklung, dem ganzen Land überhaupt nur rund ein Sechstel.
Kultur mit wichtiger Rolle als „sozialer Kitt“
Die dritte gute Nachricht schließlich ist, dass sich kulturelle Angebote von Städten nachhaltig auf Zusammenhalt, Integration und Lebensqualität auswirken: Sechs von zehn Städtern (in Wien sogar sieben von zehn) schätzen das Kulturangebot, und Zahlen belegen: Je mehr man die Kultur einer Stadt in Anspruch nimmt, desto mehr fühlt man sich als Teil der Gemeinschaft.
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