Morgen, Montag, ist, mal provisorisch mit 17 Uhr fixiert, die rote „Stunde der Wahrheit“: Wer hat von den SPÖ-Mitgliedern die meisten Stimmen für den Bundesparteivorsitz erhalten? Geht das Hütchen über Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil oder Andreas Babler am weitesten in die Höhe, wie bei SPOÖ-Chef Michael Lindner in der noch sehr unschlüssigen Karikatur (siehe oben)? Und wieviel Groll bleibt danach?
Egal wer es wird, die SPÖ wird wohl noch zerstrittener sein als vorher, wie man etwa aus der vor 30 Jahren in der SPÖ Oberösterreich erfolgten, ähnlich erbitterten Chefsuche erleben konnte, als die Parteimitglieder unter dem Trio Josef Ackerl, dem gerade verstorbenen Karl Frais und Fritz Hochmair wählen durfte. Wenigstens gab’s damals Hearings mit den Bewerbern.
Ein Macht-Kalkül für Doskozil
Spaltpilz-Potenzial gibt’s auch diesmal in der SPÖ Oberösterreich. Die Parteigranden Michael Lindner, Klaus Luger (Linzer Bürgermeister) und Peter Binder (Landtagspräsident) haben sich auf Doskozil festgelegt. Dies, wie man unterstellen darf, vor allem aus dem (Macht-)Kalkül, dass der Burgenländer bei der nächsten Nationalratswahl bei den Wählerinnen und Wählern besser ankommen werde, als die aktuelle Parteichefin Rendi-Wagner oder der linkslastige Bürgermeister und Bundesrat Babler.
Auch Babler-Lager hat Prominente
Doch Lindners Vorgängerin Birgit Gerstorfer hat sich, wie einige andere rote Oberösterreicher, etwa Sabine Promberger, Josef Weidenholzer und Gertraud Jahn, auf Babler festgelegt. Dass sie das gleich samt dem von ihr geführten Pensionistenverband gemacht habe, weist Gerstorfer als Missverständnis zurück. Und wenn’s nicht Babler wird? Sie werde auf jeden Fall loyal zum Sieger oder zur Siegerin stehen und nachtragend sei sie sowieso nicht.
Auf Instagram Nein zu Doskozil
Für Babler hat sich auch die Sozialistische Jugend Oberösterreich mit Vorsitzender Eva Reiter festgelegt, wie man am Instagram-Konto der SJ OÖ schön nachvollziehen kann. Dort findet man auch ein Posting massiver Ablehnung von Doskozil, zugespitzt auf „Ja zu menschlicher Asylpolitik, Nein zu Doskozil!“
Wenn man verliert, ist‘s nicht nur Pech
Nun ja, so ist das beim Hütchenspiel. Wenn man es verliert, fühlt man sich nicht bloß im Pech, sondern irgendwie gelinkt. Und dann grollt man vor sich hin...
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