Ganz Klein St. Veit ist in Aufruhr! Am Elternabend, der aufgrund der drohenden Schulschließung stattgefunden hatte, waren sich alle einig: Die Schule muss bleiben!
Groß war die Aufregung beim Elterninformationsabend am Mittwoch im Gasthof „Kleine Welt“ in Klein St. Veit. Wie berichtet, hatte ja die Bildungsdirektion angekündigt, den Schulstandort schließen zu wollen, weil man die geforderte Zahl von 30 Schülern nicht mehr erreichen werde. In der Volksschule Klein St. Veit werden derzeit 25 Mädchen und Buben unterrichtet. Ab Herbst werden es überhaupt nur noch 20 Kinder sein.
Direktorin Irene Toegel, die nach 27 Jahren Schulleitung in den Ruhestand tritt: „Für das Schuljahr 2023/24 ist alles geklärt.“ Dann sollte die Schule, die es seit 123 Jahren gibt, geschlossen werden. Schulreferent und Vizebürgermeister Aaron Radaelli: „ Auch eine Expositur wird nicht gewünscht. Wir werden deshalb kämpfen und jede rechtliche Möglichkeit auch ausschöpfen.“
Ganzes Dorf hält zusammen
Stadtchef Markus Lakounigg: „Wir brauchen einen Plan B! Der Gemeinderat wird keinen Beschluss fassen, dass die Schule geschlossen wird.“ Die Bildungsdirektion fordert bis Jänner 2024 ein Konzept. Eine Arbeitsgruppe wird gegründet und ein Maßnahmenkatalog erstellt. Feuerwehrkommandant Bernhard Zeiner: „Wenn es einen besonderen Einsatz braucht, wird es den auch geben. Wir stehen hier alle zusammen.“ Unter anderem könnten Kinder aus Gattersdorf in die Schule gebracht werden.
„Wenn es einen besonderen Einsatz braucht, wird es den auch geben. Wir stehen hier alle zusammen und werden daher alles was nur möglich ist in die Tat umsetzen. Denn unseres Schule muss erhalten bleiben."“
Feuerwehrkommandant Bernhard Zeiner
Der Schulstandort im kleinen Dorf, der seit 123 Jahren besteht, hat die Worte „klein, menschlich und effektiv“ als Leitbild gewählt. Direktorin Irene Toegel betont: „Unser Schwerpunkt ist die Menschlichkeit. In der Begegnung und im sozialen Lernen wird unkompliziert soziale Kompetenz erworben und auch eingesetzt.“ Zahlreiche Eltern, die dem Infoabend beiwohnten, sind auch dort zur Schule gegangen - heute werden ihre Sprösslinge dort betreut.
Ganz nach dem Motto des österreichischen Nobelpreisträgers Leopold Kohr dessen Motto es war „Small ist beautiful.“ Aber der Paragraph 11 sieht laut Bildungsdirektion vor, dass die Zahl 30 nicht unterschritten werden darf. Schulreferent Aaron Radaelli bringt die Sache auf den Punkt: „Das Gesetz schreibt vor, wir brauchen die Großschulen. Fakt ist aber, wir brauchen sie nicht! Hier wird soziale Kompetenz im individuellen Rahmen gestärkt.“
Am Standort in Klein St. Veit hat es bisher laut Bürgermeister Lakounigg nie Probleme gegeben: „Wir haben erst kürzlich eine Photovoltaikanlage am Dach der Schule errichten lassen. Wir stehen vereint hinter dem Erhalt des Standortes. Der Vorschlag der Bildungsdirektion geht dahin, dass von sechs Volksschulen derzeit nur vier Schulen bleiben sollen. Etwa in Haimburg konnte die Schließung verhindert werden, da fürs kommende Schuljahr 30 Anmeldungen bestehen.
Privatschule als Lösung?
Die Stadt muss ohnehin einen Schulgipfel einberufen und sehen, wie es weiter geht. Will man Schule als Sozialraum sehen, wie das die Eltern tun, deren Kinder in der Dorfschule gefördert werden, dann muss dem Dorf umgehend etwas einfallen. Die Eltern betonen: „Wir werden gemeinsam einen Weg finden, dass unsere Schule erhalten bleibt. „ Es wird über verschiedensten Möglichkeiten nachgedacht, unter anderem auch darüber, eine Privatschule zu führen.“ Fakt sei aber: „Wir brauchen Argumente, Vorschläge und Ideen, wie es weiter gehen könnte.“
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