Unternehmer fordert

Regierung muss bei Lohnsteigerungen mitzahlen

Oberösterreich
04.05.2023 11:00

„Das geht sich nicht lange aus!“ Die Aussage von Robert F. Hartlauer kommt fast einer Warnung gleich. Denn personalintensive Firmen, wie es auch die von ihm geführte Handelskette ist, leiden enorm unter den Mehrkosten für die Mitarbeiter. Für die nächsten Kollektivvertragsgespräche fordert der Oberösterreich deshalb mehr Einigkeit - und Unterstützung von der Regierung.

Die Inflationsrate im April lag bei 9,8 Prozent, stieg damit im Vergleich zum März wieder. Bedeutet: Die Preisspirale dreht sich in Österreich unaufhörlich weiter. Entspannung scheint derzeit nicht in Sicht. Wie sich die anhaltende Situation auf das Konsumverhalten auswirkt? Robert F. Hartlauer sieht hier zwei Welten: Zum einen jene, die sich weiter alles leisten können. Zum anderen „spürt man, wie bei manchen das Geld knapp ist“, sagt der Chef der Handelskette Hartlauer.

Das von Steyr aus agierende Unternehmen, das sich den Themen Foto, Handy, Optik und Hörgeräte verschrieben hat, ist laut Hartlauer heuer gut unterwegs. Belastend sei aber der enorme Kostenanstieg im Personalbereich. „Wir kämpfen gewaltig. Fast 80 Prozent aller unserer Kosten sind ja Personalkosten“, verrät der 48-Jährige, der die Situation als „richtigen Kampf“ und „knappes Spiel“ beschreibt.

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Ich erwarte mir bei den nächsten Verhandlungen eine stärkere Zusammenarbeit von denen, die normal streiten.

Unternehmer Robert F. Hartlauer

Sozialplartner sollen Geschlossenheit zeigen
Hartlauer denkt bereits an die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen, deren Abschlüsse angesichts der Inflation wieder hoch ausfallen dürften. Schon jetzt appelliert er an die Sozialpartner, dass diese weniger streiten und dafür geschlossen gegenüber der Regierung auftreten und von dieser einen Beitrag fordern, damit die Lohnerhöhungen nicht allein auf den Betrieben lasten.

Das „Bummerl“ muss weg
„Das Bummerl haben die Firmen, die viele Menschen beschäftigen. Das geht sich nicht lange aus“, sagt er. „Es braucht Parameter, dass es funktioniert, viele Mitarbeiter zu haben - ich fühle mich da derzeit teilweise ein bisschen im Stich gelassen.“ Eine Lösungsmöglichkeit sieht der Chef von 1850 Mitarbeitern in der Senkung der Lohnnebenkosten, die sich auf die Gehälter auswirken würde: „Das kann auch zeitlich beschränkt sein.“

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