Klimaaktivist entsetzt

Schmerzgriff „hat mir Handgelenk angebrochen“

Ausland
23.04.2023 16:49

Nach „Schmerzgriffen“ bei Klimaaktivisten wird die deutsche Polizei heftig von der Gruppe Letzte Generation kritisiert. Ein Video, bei dem ein Demonstrant unter Schmerzensschreien von der Straße getragen wird, löste die Debatte aus. Nun beschuldigt ein weiterer Aktivist die Polizei, ihm mit einem sogenannten Schmerzgriff ein Handgelenk angebrochen zu haben.

In dem kurzen Clip, den die Letzte Generation in sozialen Medien teilte, hält der junge Mann namens Lennart seinen frisch eingegipsten rechten Arm in die Kamera. „Am Mittwoch hat ein Polizist mir beim Räumen einer Blockade mit einem Schmerzgriff das Handgelenk angebrochen“, sagt er (siehe Video oben). Er sei sich aber sicher, dass der Beamte das nicht mit Absicht getan habe.

„Müssen uns nicht verletzten“
„Polizisten müssten uns nicht von der Straße ziehen und uns dabei verletzen, wenn die Bundesregierung sich ans Grundgesetz halten würde“, betont der Aktivist. Soll heißen: Die deutsche Ampelkoalition müsse geeignete Klimaschutzmaßnahmen, dann seien weder Proteste noch polizeiliche Schmerzgriffe nötig, so die generelle Haltung der Letzten Generation.

Die Aktivistengruppe hält solche Handlungen von Polizeibeamten bei friedlichen Protesten als „nicht mit dem Folterverbot der UN vereinbar“. Auch Rechtsexperten sehen Schmerzgriffe als unangemessen an, da es mildere Mittel gebe.

Hingegen sieht Manuel Ostermann, CDU-Politiker und stellvertretender Bundesvorsitzender der deutschen Polizeigewerkschaft bei dem zuerst bekannt gewordenen Vorfall von Donnerstag die Ausübung von Zwang als gerechtfertigt an, da sie vorher angekündigt worden sei und der Aktivist der Aufforderung der Polizei nach Räumung der Straße nicht nachgekommen sei.

Wissenschaftler stellen sich hinter Aktivisten
Zuletzt haben die Klimaaktivisten der Letzten Generation Unterstützung von 1400 Wissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum - aus Österreich etwa Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb - bekommen. Sie fordern die Politik auf, in puncto Klimaschutz schneller zu handeln, anstatt Demonstranten zu „kriminalisieren“. Ansonsten fürchten sie, dass die Gewalt zunimmt. Nicht durch Polizisten, sondern Bürger, die Straßenblockaden eigenmächtig aufheben wollen und dabei Aktivisten verletzen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele