Die Analyse des Bundesheers ergab, dass die beiden von einer Entsorgungsfirma abgegebenen Flaschen tatsächlich Phosgen enthielten. Der Stoff ist auch als „Grünkreuz“ bekannt und hochgiftig!
Es war so arg, dass es fast schon wieder kabarettreif war: Der Geschäftsführer einer Pinsdorfer Entsorgungsfirma brachte am 10. März eine rote Plastikkiste mit zwei Gaskartuschen in die Gmundner Polizeiinspektion. Er gab an, die beiden Gasdruckflaschen in einer Lagerhalle des Unternehmens entdeckt zu haben und dass ihn die Bezeichnung beunruhige. Die Kartuschen trugen nämlich die Aufschrift „Phosgen - Giftgas!“ und einen Totenkopf.
Polizeiinspektion evakuiert
Als die Polizisten recherchierten, was das denn sei, herrschte helle Aufregung. Phosgen ist hochgiftig. Im Ersten Weltkrieg wurde das tödliche Giftgas als „Grünkreuz“ berühmt-berüchtigt. Die Polizeiinspektion wurde evakuiert, ABC-Experten des Bundesheeres brachten die beiden Kartuschen zur Untersuchung in die Tabsch-Kaserne in Korneuburg - die „Krone“ berichtete.
Ergebnis liegt vor
Einen Monat später liegt nun der Staatsanwaltschaft Wels das Ergebnis vor. Sprecher Christoph Weber: „Es war wirklich Phosgen drin.“ Nun werde gegen die Entsorgungsfirma wegen §181c „Vorsätzliches umweltgefährdendes Behandeln und Verbringen von Abfällen“ ermittelt. Denn das Unternehmen war zur Entsorgung, nicht aber zur jahrelangen Lagerung berechtigt.
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