Rätsel um Herkunft

Gasflaschen waren voll, aber Inhalt noch unklar

Oberösterreich
14.03.2023 06:00

Bis Mittwoch sollte klar sein, ob sich tödlicher Kampfstoff in jenen beiden Gaskartuschen befindet, die am Freitag in Gmunden in der Polizeiinspektion abgegeben worden sind. Laut Berechnungen dürfte es aber so sein. Die Herkunft des Giftgases ist weiterhin ungeklärt.

Es bleibt spannend: Bis Mittwoch sollte geklärt sein, ob jene beiden Gasflaschen, die am Freitag ausgerechnet vom Geschäftsführer eines Pinsdorfer Entsorgungsbetriebs in die Polizeiinspektion Gmunden gebracht wurden, wirklich das Todesgas Phosgen enthalten. Für den Firmenchef wird’s jedenfalls interessant, denn es besteht der Verdacht, er könnte sich der fahrlässigen Gefährdung schuldig gemacht haben.

Zuerst an Sprengmittel gedacht
„Die Kollegen haben zunächst geglaubt, dass es sich um Sprengmittel handelt. Als eines unserer sprengstoffkundigen Organe ein Foto gesehen hat, war klar, dass es ich um Gas handelt“, sagt Markus Kreilmeier, Spreng- und Schadstoffexperte bei der Landespolizeidirektion in OÖ. Die Gaskartuschen mit einem Eigengewicht von jeweils 1680 Gramm befanden sich in einem roten Kunststoffbehälter und waren mit einem dicken roten Totenkopf und einer Gefahrenstoffbeschilderung ausgezeichnet. Phosgen stand auch drauf. Der Geschäftsführer gab an, Kiste und Kartuschen in einer Lagerhalle entdeckt zuhaben. Wie sie dort gelandet war, sei ihm unklar.

Zitat Icon

Meine Kollegen haben in Vollschutzanzügen die beiden Gasflaschen untersucht. Erst als sicher war, dass nichts austritt und die Kartuschen dicht sind, konnte Entwarnung gegeben werden .

Markus Kreilmeier, Schadstoffexperte der Polizei OÖ

„War eine ordentliche Menge“
„Meine Kollegen haben es ausgerechnet: In der einen Flasche sind 438 Gramm Gas drinnen, in der zweiten 232 Gramm. Das ist eine ordentliche Menge“, sagt Kreilmeier. Wären eine der beiden Gaskartuschen undicht geworden, hätte sich die Dienststelle wohl in ein Leichenschauhaus verwandeln können.

Wir warten auf Ermittlungsaufträge“
Die Gaskartuschen wurden sofort vor die Polizeiinspektion gebracht, wo in Windrichtung ein Sperrkreis von 25 bis 50 Meter galt. Dann wurden sie von Polizisten in Schutzanzügen gesichert, später vom Bundesheer abgeholt und ins ABC-Zentrum nach Korneuburg gebracht, wo sie bis Mittwoch analysiert werden sollen. „Wir warten auf Ermittlungsaufträge der Staatsanwaltschaft Wels“, so Bundesheer-Oberst Jürgen Schlechter.

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