Ihren drittletzten Schritt zum Gesamtweltcupsieg machte Eva Pinkelnig am Samstag am Holmenkollen. Warum der Bewerb nicht auf ORF 1, sondern auf Sport Plus live gezeigt wurde, warf bei „Krone Vorarlberg“-Sportressortleiter Peter Weihs Fragen auf. Die er sich von ORF-Sportrechtechef Martin Szerencsi für seine Kolumne „Stil-Note“ beantworten ließ.
Vergangenen Samstag wurde - nicht nur zu meinem Erstaunen - um 18 Uhr in ORF 1 eine 90-minütige Zusammenfassung der Nordischen KombiniererInnen gezeigt. Die Skispringerinnen, die um 18 Uhr ihren ersten Durchgang am Holmenkollen absolvierten, wurden live auf ORF Sport Plus gezeigt. Eine Entscheidung, die mich dazu brachte, beim ORF nachzufragen, ob das legal ist. Hintergrund: Im ORF-Gesetz ist geregelt, dass „Premium Sport“, zu dem auch der Nordische Weltcup zählt, nicht auf Sport Plus gezeigt werden darf.
Ausstieg hätte gedroht
Vorweg: Glücklich war ORF-Sportrechtechef Martin Szerencsi nicht, dass die Live-Übertragung der Springerinnen im Spartenkanal zu sehen war. Er betonte aber, dass an Tagen, an denen unzählige Live-Events stattfinden, die Programmplanung nicht leicht sei. „Zumal ORF 1 um 19.30 Uhr zur Zeit im Bild abgeben musste“, erklärte Szerencsi. „Hätte es Verzögerungen gegeben und wären noch vier Springerinnen oben gewesen - wir hätten zu dem Zeitpunkt trotzdem aus der Live-Übertragung aussteigen müssen.“
Sportliche vs. juristische Situation
Während die Damen für den ORF aus sportlicher Sicht ohne Frage „Premium Content“ liefern, ist es juristisch eine andere Situation. „Als der Premium-Sport-Paragraph kam, hatten die Damen noch keinen Weltcup“, so Szerencsi. „Deshalb wurde im Gesetz nicht, wie beim Fußball - wo zwischen der ,obersten österreichischen bundesweiten Herren-Profi-Fußballliga’ und anderen Bewerben unterschieden wird, differenziert.“ Da die Springen zu Beginn noch nicht so professionell produziert und verwertet wurden, sei eine Ausstrahlung auf Sport Plus aus juristischer Sinn vertretbar.
Alle Scheinwerfer auf die Ladies
Ganz ehrlich: Im Endeffekt ist es wichtig, dass Eva Pinkelnig und Co. so viel Öffentlichkeit wie möglich haben. Egal wann, wo und in welchem Medium.
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