Im Jänner jagte ein 20-Jähriger zwei Trafikantinnen in Wien einen gehörigen Schrecken ein. Mit vorgehaltener Waffe forderte er im Geschäftsraum Geld. Was die beiden Frauen nicht wussten: Es war eine Spielzeugpistole. Ein Raub ist es aber trotzdem!
Schon zum vierten Mal steht der junge Mann vor einem Richter. Auf Einbruch, Diebstähle und Betrug stößt man in seinen Vorstrafen. Auch Richterin Alexandra Skrdla ist ihm nicht fremd. Erst vor zwei Jahren verurteilte sie ihn zu einer bedingten Haftstrafe.
Raubüberfall um Drogen-Schulden zu bezahlen
Jetzt muss er erneut vor ihr im Wiener Landesgericht Platz nehmen. Wegen eines versuchten und eines vollendeten Raubüberfalls. „Ich wusste keinen Ausweg mehr, um meine Schulden zu bezahlen“, so der geknickte Angeklagte. Also will er sich nicht anders zu helfen gewusst haben, als Trafiken auszurauben.
Sie hatten - und ich glaube, da übertreibe ich wirklich nicht - Todesangst!
Die Staatsanwältin über die Trafikantinnen
Sein erster Stopp war eine Müller-Filiale: „Er hat dort eine Spielzeugpistole nicht gekauft, sondern natürlich gestohlen“, schildert die Staatsanwältin den Tatablauf. Dann ist er in die nächst beste Trafik gegangen, zückte die falsche Waffe und forderte Geld. Beim Versuch blieb es nur, weil die Mitarbeiterin schreiend in die Büroräume des Geschäfts geflüchtet ist.
Zuerst ins Laufhaus und dann zur Polizei
„Das schreckt ihn nicht ab, sondern er fährt direkt zur nächsten Trafik“, so die Staatsanwältin. In voller Panik übergab ihm die Kassierin 1200 Euro. Mit denen er nach einem kurzen Essensstopp beim McDonalds seine Schulden bei Drogendealern bezahlte. Nach einem Besuch im Laufhaus stellte er sich dann selber der Polizei.
Dafür bräuchte es nun eine „spürbare Strafe“ fordert die Anklägerin. Das sollen zwei Jahre Haft und der Widerruf von den offenen 13 Monaten bedingte Freiheitsstrafe aus Vorverurteilungen laut Alexandra Skrdla sein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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