Globale Klima-Demo

„Es ist egal, ob wir klagen, kleben oder streiken“

Wien
03.03.2023 14:16

Unter dem Motto „Morgen ist zu spät“ hat Fridays For Future (FFF) am Freitag zur mittlerweile zwölften weltweiten Klimademo aufgerufen. Auch in Österreich gingen Aktivistinnen und Aktivisten auf die Straßen. Mit dem Ziel, Druck auf die Politik auszuüben, damit diese auf die Wissenschaft hört und die Klimakrise bekämpft. An neun Orten, inklusive Wien, sind die Demos am Freitag über die Bühne gegangen. In der Bundeshauptstadt haben laut den Veranstaltern rund 30.000 Menschen teilgenommen.

Besonders das seit rund 800 Tagen ausständige Klimaschutzgesetz ist den heimischen Aktivistinnen und Aktivisten ein Anliegen. Das haben sie am Freitag auch lautstark eingefordert. Mit dem Ablauf des Klimastreiks in Österreich waren FFF zufrieden. Allein in Wien haben der Organisatin zufolge „25.000 Menschen gegen die völlig unzureichende Klimapolitik der türkis-grünen Regierung“ protestiert.

Aktivistin Paula Dorten sagte: „Wir sind manchmal schon frustriert und hoffnungslos, fragen uns, ob sich überhaupt jemals etwas ändern wird. Doch wenn wie am heutigen Tag Hunderttausende Menschen weltweit für Klimagerechtigkeit auf die Straßen gehen, gibt das Kraft und Mut.“

Zahlreiche Gründe für Protest
#TomorrowIsTooLate lautet der internationale Hashtag, die internationale FFF-Webpräsenz listet zahlreiche Gründe für den Protest auf: „vom Kampf gegen Fracking in den indigenen Gebieten des Esto‘k-Gna-Stammes in Nordamerika über den lokalen Widerstand in Huasteca Potosina in Mexiko oder Vaca Muerta in Argentinien bis hin zum Widerstand gegen die EACOP-Pipeline in Uganda und Tansania, dem Kampf gegen die Gasfelder vor der senegalesischen Küste oder die LNG-Terminals in Mosambik“. Diese Gründe sind jedoch nur ein kleiner Teil der Auflistung.

Laut Klimaschützern seien all diese Kämpfe miteinander verbunden und ihre Ursache sei die Finanzierung. „Fossile Energiekonzerne wie Shell, TotalEnergies, Repsol, Perenco oder Chevron können diese Projekte nur realisieren, weil sie von Banken, Versicherungen und Investoren mit Geld versorgt werden.“

Auch IEA rief zu beschleunigter Energiewende auf
Erst am Donnerstag hatte auch die Internationale Energieagentur (IEA) zu einer beschleunigten Energiewende aufgerufen, denn der Kohlendioxid-Ausstoß befinde sich weiterhin auf Rekordniveau. FFF-International berief sich auf die IEA und schrieb auf der Online-Präsenz, dass die Finanzierung fossiler Brennstoffe jetzt beendet werden müsse, um das Pariser Abkommen einzuhalten und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Im Zuge des Protestmarschs in Österreich forderte Greenpeace auch die österreichische Bundesregierung auf, dem „Raubzug nach neuen Öl- und Gasquellen durch fossile Konzerne“ ein Ende zu setzen. Denn auch hierzulande würden laufend neue Lizenzen vergeben.

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Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken.

FFF & Letzte Generation AT

Österreichs FFF-Abordnung hat sich indes auch mit den Mitstreitern der Letzten Generation solidarisiert. In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache keinen Unterschied, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: „Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken.“

Der österreichische Automobilclub ÖAMTC warnte die Verkehrsteilnehmer in Wien im Voraus, dass es wegen der Großdemonstration ab 12.30 Uhr zu Staus in der Innenstadt kommen könne. Die Route verlief vom Maria-Theresien-Platz über den Ring zum Rathaus und weiter über Lichtenfelsgasse, Felder- und Löwelstraße zum Ballhausplatz. Der Ring wurde ab Schwarzenbergplatz bzw. Oper um 12 Uhr gesperrt.

Weiters fanden Proteste auch in Mistelbach, Linz, Graz, Salzburg, Klagenfurt, Kufstein, Innsbruck und Bregenz statt. In Graz startete der Klimastreik bereits um 10 Uhr am und rund um den Freiheitsplatz. Auch beim Vorarlberger Landhaus brachten sich die Protestierenden in Stellung. Die Kundgebung startete 11.30 Uhr am Vorplatz.

In der Kärntner Landeshauptstadt mischte sich auch Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) unter die Demonstrierenden. Kurz vor der Landtagswahl in Kärnten leistet sie den Kärntner Grünen und deren Spitzenkandidatin Olga Voglauer Schützenhilfe. 

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