Wegen Krankl im Müll

Edel-Fan: „Für Rapid würde ich zum Mond fliegen“

Jürgen Hartmann frönt mit Gattin Maria der großen Liebe Rapid - Hans Krankl ist und bleibt sein großes Idol.

(Bild: Mario Urbantschitsch)

Seit 1973 sah Jürgen Hartmann 2423 Spiele der Grün-Weißen live. Der Edel-Fan schwärmt von Hans Krankl und hat auch eine große Abneigung.

Rapid, Rapid, des is mei Lebn, heißt es in der Klubhymne der Grün-Weißen. Jürgen Hartmann lebt dieses Motto wie kein anderer vor: Seit Oktober 1973 sah der 61-Jährige 2423 Partien der Hütteldorfer live, reiste 676.000 Kilometer durch 42 Länder. Ob Pflichtspiel, Test, heim oder auswärts - Hartmann war fast immer dabei. Wenn da nicht ein Lungen-Infarkt 2013 und Corona dazwischengekommen wären.

Hartmanns Transparent (o.) ist Kult, Trifon Iwanow (re.) bleibt für ihn unvergessen.

(Bild: Mario Urbantschitsch)

„Über Rapid, da geht nix drüber“, sagt er beim Besuch in der „Krone“. Bestes Beispiel: Vor vielen Jahren wollte ihn eine 20 Jahre jüngere Verehrerin nach Dubai einladen. Sechs-Sterne-Hotel, all-inclusive. „Sorry, geht nicht“, winkte er ab, „da spielt Rapid einen Test.“ Gegen Admira Wiener Neustadt, einen Klub aus der 2. Klasse in Niederösterreich. Seine Passion kennt keine Grenzen: „Für Rapid würde ich zum Mond fliegen.“Die Austria geht gar nicht Sein größtes Idol ist und bleibt Hans Krankl. „Für ihn sammelte ich 1990 bei der “Krone-Fußballerwahl„ 47.300 Stimmen.“ Nicht irgendwie. „Ich kraxelte vor dem “Krone„-Haus in die Altpapier-Container, schnitt die Stimmzettel aus, nahm dafür 14 Tage Urlaub.“

(Bild: Mario Urbantschitsch)

Wen er gar nicht mag? „Die Austria“, fällt Hartmann spontan der Erzrivale ein, garniert mit einer Episode anlässlich eines Israel-Trips. „Bei der Einreise in Jerusalem musste ich ein Formular ausfüllen, bei der Nationalität habe ich mich aber geweigert, Austria hinzuschreiben.“ Dies erledigte für ihn eine Stewardess.

Natürlich lernte er auch seine Liebe dank Rapid kennen: Maria, selbst eine glühende Grün-Weiße, las von ihm 2012 in der „Krone“, ging in die Offensive. Mit Erfolg: „Selbst nach Altach sitzen wir im Auto, fahren darf ich nicht. Weil er gerne lebend ankommen würde“, liebt auch sie längst Jürgens Humor.