Kinderporno-Anklage

Teichtmeister „akut krank“, Prozess aufgeschoben

Gericht
07.02.2023 11:57

Der Prozess um Schauspieler Florian Teichtmeister, der eigentlich für den morgigen Mittwoch angesetzt war, wurde kurzfristig abgesagt. Teichtmeister soll plötzlich erkrankt sein.

Wie das Landesgericht für Strafsachen Wien soeben bekannt gab, entfalle der Termin vom 8. Februar (10 Uhr) aufgrund einer „akuten Erkrankung“ des Angeklagten. Man könne keine weiteren Angaben machen, auch einen Ersatztermin gebe es noch nicht, hieß es.

Der Wiener Rechtsanwalt und VfGH-Richter Michael Rami hielt sich ebenfalls kurz: „Es handelt sich um eine akute Erkrankung. Mehr wissen wir auch nicht.“ Medienrechtler Rami ersuchte darum, von Spekulationen über die möglichen Hintergründe Abstand zu nehmen.

Teichtmeister geständig, begab sich in Therapie
Dem Schauspieler, der sich vor einem Einzelrichter hätte verantworten müssen, wird der Besitz von umfangreichem Material vorgeworfen, das den sexuellen Missbrauch Minderjähriger zeigt - laut Anklage handelt es sich um 58.000 Dateien auf mehreren Datenträgern, gesammelt über 13 Jahre.

Der 43-Jährige zeigte sich bereits geständig, er will die Aufnahmen im Darknet besorgt haben. Er habe sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe in Therapie begeben.

Die Regierungsparteien ÖVP und Grüne hatten sich zudem nach der Berichterstattung zum Fall auf höhere Strafen für die Darstellung sexuellen Missbrauchs von Kindern geeinigt. Bei mehreren Delikten wird das Strafmaß deutlich erhöht, ebenso sind künftig Mindeststrafen - die es bislang nicht gibt - vorgesehen.

Noch stehen auf den entsprechenden Paragrafen im Strafgesetzbuch maximal zwei Jahre Haft. Im Fall Teichtmeister wurde allerdings eine Bewährungsstrafe aufgrund mildernder Umstände (Geständnis, Reue, Unbescholtenheit) erwartet.

Burgtheater-Chef äußerte sich erstmals
Zuletzt hatte sich Burgtheater-Direktor Martin Kusej erstmals ausführlich zu dem Fall geäußert. „Ich komme an die Grenzen in meiner eigenen Emotionalität - auch in der Erkenntnis, dass mich jemand so massiv belogen hat“, sagte er im ORF-„Kulturmontag“. Klar sei zugleich, dass der finanzielle und auch der Imageschaden für das Burgtheater immens seien.

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