Richtwertmietzins

Zahlt sich Wohnen im Gemeindebau noch aus?

Wien
27.01.2023 18:55

Auch im sozialen Wohnbau schlägt schon bald die Mietkeule zu. Die Stadt setzt auf das Prinzip Hoffnung - und wartet ab.

Eigentlich ist es ein Grundbedürfnis, doch Wohnen wird immer mehr zum Luxus. Die Zahlen erschüttern immer noch: Jeder dritte Österreicher rechnet in den nächsten drei Monaten damit, sich die Wohnkosten nicht mehr oder kaum noch leisten zu können.

Dabei steht in knapp zwei Monaten mit saftigen neun Prozent schon die nächste Mieterhöhung an. Dann wird nämlich wieder der Richtwertmietzins angehoben. Davon betroffen sind rund 400.000 klassische Altbauwohnungen. Aber nicht nur. Denn auch rund 100.000 Richtwertmietwohnungen im Gemeindebau sind davon betroffen.

Setzt die Stadt Wien die Mieterhöhung heuer aus?
Wir wollten von den Verantwortlichen daher wissen, wie die Stadt in ihrem eigenen Wirkungsbereich mit der Erhöhung umgehen wird. Immerhin könnte man diese ja auch einfach aussetzen. So wie das Graz im vergangenen Jahr getan hat.

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Leistbares Wohnen ist ein Grundrecht und ein entscheidender Faktor für Frieden und den sozialen Zusammenhalt.

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ)

Auf „Krone“-Anfrage verweist Bürgermeister Michael Ludwig dazu sofort auf Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (beide SPÖ). Diese reicht den heiklen Kelch jedoch einmal mehr automatisch an den Bund weiter. „Das international renommierte Wiener Wohnbaumodell steht für leistbaren Wohnraum für Generationen.“ Fragt sich: Wie lange noch? Vor allem der Nachsatz hat Erklärungsbedarf: „Wiener Wohnen ist verpflichtet, ordentlich (wenn auch nicht gewinnmaximierend) zu wirtschaften. Entsprechend ist es nicht möglich, willkürlich die bundesgesetzlichen Bestimmungen auszusetzen.“ Es werde aber niemand zurückgelassen.

Stadt hofft auf Lösung vom Bund
Bei Wiener Wohnen gibt es aktuell 81.600 Mietverträge auf Basis des Richtwertzinses und 116.200 Mietverträge auf Basis des Kategoriemietzinses. Der Anteil der aktuell feststellbaren Mietzinsrückstände sei mit rund drei Prozent gering, heißt es.

Die Erhöhung wird dramatische Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. Die Stadt Wien hofft, dass der Bund bis zum ersten April eine Lösung findet, um eine Deckelung der Anhebung zu erreichen. Mit Hoffnung alleine kann jedoch niemand seine Miete bezahlen.

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