SPÖ-Mann im Visier

Wirbel um Politiker-Reisen nach Mekka, Doha & Co.

Wien
24.01.2023 06:05

Kostspielige Dienstfahrten der Wiener Landtagsmandatare geraten ins Visier der Opposition: Ein SPÖ-Mann „glänzte“ mit Pilgerreise nach Mekka und Baustellenbesuchen als Betriebsrat in Sarajewo und Doha. „Wer bezahlt diese privaten Ausflüge, die Stadt und die Steuerzahler?“, fragt sich nun die ÖVP.

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen – so auch das Motto für die heimischen Landtagsabgeordneten und Gemeinderäte. Insbesondere bei der Kollegenschaft der Sozialdemokratie dürfte in Zeiten von Corona, Teuerung & Co. eine regelrechte „Vielflieger-Stimmung“ aufgekommen sein, monieren die Vertreter der ÖVP. Satte 112 Dienstreisen absolvierten die „Roten“ im Zeitraum 2020 bis Mitte Juni 2022. Alle anderen Parteien schafften zum Vergleich nur 20.

Die Listen reichen von New York bis Mödling oder im Fall von SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi von der Konferenz Arabischer Städte in Mekka bis zum Besuch der Doha Interfaith Conference in Katar: „Von 16. bis 22. Februar 2020 war Al-Rawi auf Kosten des Steuerzahlers in Mekka. Von der Reise gibt es auch Bilder von der Kaaba, und er kündigte an, eine Pilgerfahrt zu verrichten. Bei den Reisen nach Katar und Bosnien besuchte er auch Baustellen als Betriebsrat der Strabag. Wer bezahlt diese privaten Ausflüge, die Stadt und die Steuerzahler?“, fragt sich die ÖVP nach einer Anfrage an Stadtrat Jürgen Czernohorszky.

Undurchsichtige Abrechnungen
Aufgrund der Tatsache, dass nach dem Ansuchen noch unklar ist, wie hoch die endgültige Gesamtrechnung ist, fordert man rasches Handeln von der Regierung ein: „Die Stadt muss offenlegen, was der Zweck der SPÖ-Dienstreisen und der Mehrwert für die Steuerzahler ist“, so Sprecherin Caroline Hungerländer.

Zitat Icon

Bei der Kostenübernahme von Dienstreisen in Vertretung der Stadt Wien muss jedenfalls klar zwischen privaten Aktivitäten wie Pilgerreise und Baustellenbesuch und den offiziellen Aktivitäten unterschieden werden.

Caroline Hungerländer, ÖVP-Landtagsabgeordnete, kritisiert die Vielflieger von der heimischen Sozialdemokratie


Mekka oder Rom?
Auf Anfrage der „Krone“ reagierte Al-Rawi gelassen. „Die Besuche in Mekka sowie Sarajewo waren eine Einladung, und die zusätzliche Nacht in Doha wurde im Zuge meiner Betriebsratstätigkeit von der Strabag übernommen. Die Umrah ist vergleichbar mit dem Besuch des Petersdoms bei einer Konferenz in Rom“, lässt der umtriebige SPÖ-Politiker ausrichten.

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