Bei Besuch in Linz

Voest-Lehrlinge verblüfften den US-Minister

Oberösterreich
19.01.2023 19:30

Mit Spürhunden wurde das Ausbildungszentrum der Voestalpine durchsucht, auch Polizisten und Sicherheitspersonal marschierten auf, dazu Mitarbeiter mehrerer US-Ministerien! Ein großer Tross begleitete den amerikanischen Arbeitsminister Marty Walsh bei seiner Stippvisite in Linz. Dabei staunte der Politiker nicht schlecht.

„In den letzten 30 Jahren waren wir in den USA sehr fokussiert darauf, die Kinder Richtung College zu pushen und nicht Richtung Handwerk oder ähnliches. Man braucht heute aber beides“, betonte Marty Walsh, der nicht nur mit Voest-Chef Herbert Eibensteiner plauderte, sondern auch mit den Lehrlingen des Stahlkonzerns, die ihm Ausbildungen vorstellten.

Lehrlinge ganz unbekümmert
Von den Jugendlichen zeigte sich Walsh schwer beeindruckt und war verblüfft: „Deren Reife ist unglaublich.“ Die Lehrlinge erklärten dem US-Politiker nämlich ganz unbekümmert, was sie in ihrer Ausbildung so lernen und wie sie mit den Anforderungen zurecht kommen. Wie es ist, die Lehre und die Matura unter einen Hut zu bekommen? „Das ist kein Problem“, verriet etwa Laurenz Waldhör, der im dritten Jahr seiner Ausbildung zum Elektrotechniker ist.

90.000 Euro pro Lehrling

Die Voestalpine lässt sich die Ausbildung der Fachkräfte von morgen etwas kosten. Laut Aussage des Technologie- und Stahlkonzerns werden in jeden Lehrling 90.000 Euro investiert. Derzeit bildet das Unternehmen in Österreich 860 Jugendliche in 30 verschiedenen Berufen aus.

Walsh gab sich ganz locker, wollte nicht nur Job-mäßig etwas wissen, sondern auch, ob jemand schon einmal in den USA war. Als einer der Voest-Mitarbeiter erklärte, noch nie in Amerika gewesen zu sein, aber unbedingt eine Reise vorhabe, meinte er: „Boston ist die beste Stadt in den United States.“ Der 55-Jährige war jahrelang Bürgermeister der Metropole im Osten des Landes.

USA will die Lehre besser verstehen
Zum Abschluss gab er bei einer kurzen Ansprache in der Lehrwerkstätte allen mit: „Ihr könnt daheim erzählen, dass ihr den USA etwas gelernt habt.“ Zwischen Österreich und Nordamerika gibt‘s ja die Absicht, sich in puncto Lehre auszutauschen.

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