Zu Beginn des Rennwinters war die Nominierung für Courchevel nur eine Vision von Nicole Schmidhofer. Nach Platz neun im Super-G von St. Moritz will die Steirerin beim Doppel in St. Anton das aber fixieren.
Der Jagdinstinkt ist wieder da! Die Spuren, wo’s hingeht, sehen. Die Witterung aufnehmen. Das Herz in die Hand nehmen. Das Ziel anpeilen.
Nici Schmidhofer (33) ist am Arlberg wieder auf der Pirsch. In St. Moritz, dort, wo sie 2017 Weltmeisterin wurde, hat sie Blut geleckt. Mit einem neunten Rang im Super-G, mit dem besten Resultat seit ihrer großen Verletzung im Dezember 2020 in Val d’Isère und mit „dem besten Skifahren seit damals“, wie sie sagt.
Jetzt ist beim „Schmidi-Zwerg“ (Selbstdefinition) der Gedanke an ihre fünfte WM riesengroß geworden. Was zu Beginn des Rennwinters eher eine ferne Vision war, nimmt nun konkrete Formen an.Sie jagt das WM-Ticket. Nach den Resultaten in den bisherigen zwei Super-Gs wäre Nici wohl Österreichs Nummer 4 in dieser Disziplin (neben Conny Hütter, Mirjam Puchner und Ramona Siebenhofer).
„Habe schon alles erlebt“
Mit einem Fuß bei der WM in Frankreich sieht sich die 33-Jährige jedoch nicht. „Da kann noch viel passieren, ich habe in Sachen WM alles schon erlebt. Fahren tust dann, wenn du die Startnummer in der Hand hast und die Strecke besichtigst.“
Beim Super-G-Doppel auf der Karl-Schranz-Strecke in St. Anton könnte Schmidhofer aber einen großen Schritt Richtung WM machen: „Ich wäre auch gerne eine Abfahrt hier gefahren. Die sollte mir entgegenkommen. Und ich werde für eine WM-Teilnahme auch gute Downhill-Resultate brauchen - mit nur einer Disziplin könnt’s unter Umständen schwierig werden.“
Doch der Ehrgeiz ist bei Nici für die beiden Super-Gs wach. So munter wie schon lange nicht mehr.
Eigentlich gesteht sie, sei sie nach ihrer schweren Verletzung ja jeden Tag happy, überhaupt wieder im Weltcup dabei sein zu dürfen. „Aber wenn ich dann im Super-G sehe, dass mir für ganz vorne gar nicht viel fehlt, dann motiviert mich das schon sehr.“Georg Fraisl
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