„Bei Kämpfen gefallen“

IS verkündet: Anführer und „Kalif“ ist tot

Ausland
30.11.2022 17:43

Laut einer eigenen Mitteilung der Terrormiliz Islamischer Staat ist Anführer und „Kalif“ Abu al-Hassan al-Hashemi Al-Qurashi vor Kurzem „bei Kämpfen gegen die Feinde Gottes“ in Syrien ums Leben gekommen. Über die genauen Umstände und den Zeitpunkt des Todes wurden vorerst keine Angaben gemacht.

Die Nachricht über das Ableben des Irakers wurde vom Sprecher der Dschihadisten, Abu Umar al-Muhajir, über Telegram verbreitet. Allerdings widersprachen diese Angaben türkischen Meldungen vor wenigen Monaten, in denen es hieß, der „Kalif“ sei in der Türkei festgenommen worden. Wer hinter dem Kampfnamen Abu al-Hassan al-Hashemi al-Quraishi steckte, ist nicht bekannt. Er war im März zum Anführer ernannt worden. Er folgte auf Ibrahim al-Hassan al-Hashemi al-Quraishi, der im Februar bei einem US-Militäreinsatz im Nordwesten Syriens getötet worden war. Nach Angaben aus Washington sprengte sich dieser selbst in die Luft, um nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Hassan Hassan, Chefredakteur des „New Lines Magazine“, der auch ein Buch über den IS herausgegeben hat, mahnte aber zur Vorsicht: „Der IS kann leicht behaupten, dass der Anführer tot ist und durch eine andere Person ersetzt worden ist.“ Es könnte sich um Fake News handeln, meinte Hassan auf Twitter. Denn die Ergreifung eines Anführers wäre eine große Schande für die Organisation.

Will der IS nur Geheimdienste verwirren?
Zudem hätten dschihadistische Gruppierungen „eine lange Geschichte“ an solchen Falschmeldungen. Damit wollten sie Geheimdienste verwirren, so der Terrorexperte. Er kann sich auch vorstellen, dass es sich beim bereits präsentierten Nachfolger Abu al-Husayn al-Husayni al-Qurashi um eine einfache Namensänderung handelt. Trotz der Warnungen haben die USA den Tod des bisherigen IS-Chefs begrüßt.

In Syrien wurde der IS im März 2019 besiegt. Seitdem wird die Miliz für Anschläge verantwortlich gemacht, etwa in Afghanistan, wo sie zu den Feinden der seit 2021 herrschenden radikal-islamischen Taliban gezählt werden. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv. Beobachter warnen davor, dass die Dschihadisten ihren Einfluss wieder ausweiten könnten.

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