„Gefährdetes Welterbe“

Great Barrier Reef soll laut UN auf die Rote Liste

Wissenschaft
29.11.2022 10:25

Einem UN-Bericht zufolge soll das Great Barrier Reef „gefährdetes Welterbe“ werden. Das größte Korallenriff der Welt ist durch die Auswirkungen des Klimawandels laut Experten „großen Bedrohungen ausgesetzt“. Schon bald könnte das Naturwunder auf die Rote Liste gesetzt werden.

Trotz beispielloser Fortschritte der Wissenschaft und bei den praktischen Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren sei das Riff „deutlich durch Klimawandel-Faktoren beeinträchtigt“, erklärten Eleanor Carter von der Umweltorganisation IUCN und der Unesco-Vertreter Hans Thulstrup.

Die Fähigkeit des Riffs, sich von den Auswirkungen der Erderwärmung zu erholen, seien „substanziell beeinträchtigt“, hieß es weiter. Die beiden Experten empfehlen daher, das Great Barrier Reef auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten zu setzen. In diesem Fall bestünde das Risiko, dass das Riff von der Unesco-Liste gestrichen wird.

Es fehle bei der australischen Strategie zum Erhalt des Riffs an klaren Klimazielen, kritisierten Carter und Thulstrup. Außerdem würden einige zugesagte Schutzmaßnahmen nicht vollständig umgesetzt, insbesondere hinsichtlich der Wasserqualität und der Fischerei.

Die australische Regierung hatte im Jänner angekündigt, in den kommenden neun Jahren insgesamt eine Milliarde australische Dollar (649 Millionen Euro) in Maßnahmen zum Erhalt des einzigartigen Ökosystems zu stecken. Die Organisation Climate Council erklärte, dies sei so, als ob man „ein Pflaster auf ein gebrochenes Bein“ klebe.

Die Unesco hatte das Great Barrier Reef im Jahr 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Schon 2015 erwog die Unesco erstmals, das Korallenriff als gefährdetes Welterbe einzustufen. Damals wendete die australische Regierung dies mit einem milliardenschweren Schutz-Plan ab. Im Juli vergangenen Jahres entschied die Welterbe-Kommission erneut, das Great Barrier Reef vorerst nicht als gefährdete Weltnaturerbestätte einzustufen.

Das riesige Riff, das sogar aus dem Weltraum zu sehen ist, ist wegen der Meereserwärmung zunehmend in Gefahr. Die Korallen stoßen bei schwierigen Bedingungen die für die Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst zusammenleben. Im Mai wurde bekannt, dass infolge einer langen sommerlichen Hitzewelle 91 Prozent der Korallen des Riffs durch Korallenbleichen geschädigt wurden. Ausgeblichene Korallen können sich wieder erholen, aber nur, wenn ihre Lebensbedingungen sich verbessern.

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