System „Pi mal Daumen“

René Benko: Es kommt also doch auf die Größe an!

Wien
22.11.2022 06:00

Wird das Kaufhaus des Finanzjongleurs in der Wiener Mariahilfer Straße doch höher errichtet als genehmigt? Diese Frage beschäftigt Anrainer und Projektinsider. Neu wäre die Masche nicht.

René Benkos Höhenflug reicht momentan nur bis zum Richtertisch. Böse Zungen behaupten, der Tiroler würde aktuell mehr Zeit in Gerichtssälen verbringen als in seinem Büro - auch am Dienstag ist er wieder als Stargast im Chorherr-Bestechungsprozess geladen. Wenn der 45-Jährige nicht gerade aussagen muss, sucht seine Signa-Gruppe in Deutschland um Staatshilfen für seine Kaufhäuser an. Auch sein „beliebtes“ Rotweinfest fiel heuer ins Wasser. Kein Erntedank für Politiker, die immer gerne geladen waren.

Eklatante Diskrepanzen zwischen den Plänen
Negativschlagzeilen gibt es auch rund um sein Wiener Projekt in der Mariahilfer Straße. Wie berichtet, musste Leiner weichen, um Platz zu machen für einen Glasklotz namens Lamarr. So gibt es eklatante Diskrepanzen zwischen dem ausgehängten Bescheid und den Einreichplänen. Es könnte zu einem Spontanwachstum des Gebäudes um 1,5 Geschoße samt Terrassen kommen. Ein finanziell ordentliches Zubrot für den Finanzjongleur.

Die Stadt Wien erklärt das auf Anfrage so: „Am baubehördlichen Einreichprojekt hat sich seit der Baubewilligung im Jahr 2021 nichts geändert. Sowohl im Geschäftshaus als auch im Hotel befinden sich ein Erdgeschoß, 5 Obergeschoße sowie ein Dachgeschoß. Der Höhenunterschied ergibt sich daraus, dass Geschoßhöhen in einem Geschäft deutlich höher ausfallen als in einem Hotel.“

Man muss flexibel bleiben
Ist die Sache damit erledigt? Mitnichten, denn die Signa-Masche mit der wundersamen Geschoß-Vermehrung ist nicht neu, wie ein aktuelles Beispiel aus München zeigt. Auch hier plant Benko ein neues Geschäftsgebäude in bester Innenstadtlage. Der Vorwurf: Der Dachausbau ist zu massiv, das Gebäude zu hoch. „Warum muss das Haus einen Meter höher werden als vorgeschrieben“, wird Piero Bruno von der Stadtgestaltungskommission in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert. Der Grund für die Erhöhung laut Architekt Holger Meyer: „Damit das erste Obergeschoß auch als Laden- und nicht nur als Bürofläche genutzt werden darf, muss es eine Mindesthöhe von 3,95 Metern aufweisen.“

Im Gegensatz zu Wien wird das Münchner Haus reduziert. Wieso schaut Wien nur zu? Kann jeder, der vermeintlich Geld hat, bei uns so hoch bauen, wie er will?

 Kronen Zeitung
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