Vorstoß von WK OÖ

Wie die Personallücke geschlossen werden soll

Oberösterreich
07.11.2022 17:30

Die aktuellen Herausforderungen bringen die Firmen unter Druck. „Hohe Energiepreise, Lieferkettenprobleme und Konsumzurückhaltung lassen mittlerweile etliche Betriebe rote Zahlen schreiben“ sagt Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, die davon spricht, dass „unternehmerische Existenzen und damit viele Arbeitsplätze in Gefahr“ sind. Zugleich hemmt der Mitarbeitermangel, gegen den es verschiedene Rezepte gibt.

Stefan Pierer, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner machen sich dafür stark, dass Pensionisten abgabenfrei dazuverdienen dürfen - und somit ein paar der Lücken im herrschenden Fachkräftemangel stopfen können. Nun geht auch Doris Hummer verstärkt in die Offensive. „Bei freiwilliger Mehrarbeit muss zukünftig deutlich mehr Netto vom Brutto bleiben“, fordert sie. Diese Gruppen stehen im Fokus:

  • Teilzeitbeschäftigte: Würde jeder Teilzeitbeschäftigte in Oberösterreich nur eine einzige Stunde länger arbeiten, würde das laut Arbeitsmarktservice umgerechnet 26.000 zusätzliche Vollzeitbeschäftigte bedeuten! Steuerliche Anreize könnten Mehrleistung attraktiver machen, meint die Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin.
  • Pensionisten: Steuerfreibeträge oder der Entfall der Pensionsversicherungs-Beitragspflicht würden dafür sorgen, dass arbeitswilligen Pensionisten netto mehr übrig bleibt. In diese Kerbe stoßen auch Pierer und Achleitner.
  • Bestehendes Personal und ältere Mitarbeiter: 47,34 Prozent Abzüge vom Bruttolohn ist nicht nur ein europäischer „Spitzenwert“, sondern hemmt die Leistungsbereitschaft der Menschen massiv und lässt sie in die Schwarzarbeit ausweichen. Deswegen müssen der Faktor Arbeit - besonders bei älteren Mitarbeitern - dringend weiter entlastet und vor allem die Lohnnebenkosten gesenkt werden, fordert Hummer.
  • Überstundenleister: Flexibles Arbeiten etwa in Form von Überstunden muss sich für die Leistungsträger mehr als bisher rentieren. Es brauche spürbare Steuerbegünstigungen.
  • Arbeitslose: Immer wieder fehlt bei Arbeitssuchenden der Anreiz, wieder einen regulären Job anzutreten. Schließlich würde man damit nur unwesentlich mehr verdienen: Arbeitslosengeld, verschiedenste Zuschläge, zahlreiche „Befreiungen“ und vor allem erlaubte Nebenverdienste machen es häufig unattraktiv, freie Jobs anzunehmen.
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