Linzer Extremtaucher

Robinson Crusoe als Vorbild für „Sportskanone“

Fritz Kutmon ist auch mit 70 noch top-fit

(Bild: Dostal Harald)

Nervenstärke, Überlebenswille, Abenteuerlust! Der Linzer Extremtaucher Fritz Kutmon (70) überlebte 20 Stunden in einer Höhle. Jetzt kämpft er gegen eine private „Niederlage“.

Wenn Fritz Kutmon sich etwas in den Kopf setzte, zog er das zu 120 Prozent durch. Der ehemalige HTL-Schüler und Nachrichtentechniker war schon in jungen Jahren offen für jedes Abenteuer im In- und Ausland. Als Bub war er fasziniert vom Rudern und schloss sich dem Traditionsverein RV Normannen Klosterneuburg an. Er holte mehrere Jugendtitel, 1970 wurde er in Griechenland als Krönung Vize-Juniorenweltmeister im Doppelzweier mit Rainer Scheithauer. In den folgenden Jahren wurde er mit Partner Heinz Zippel zweimal Doppelzweier-Staatsmeister.

(Bild: Dostal Harald)

Heimliche Solofahrt
Sein größtes Abenteuer war eine heimliche gefährliche Solofahrt mit dem Boot von Linz die Donau abwärts nach Klosterneuburg. Er schaffte die 200 Kilometer in dreizehneinhalb Stunden: „Mich hat stets der schiffbrüchige Seemann Robinson Crusoe fasziniert, ich wollte wie er auch ein Abenteuer schaffen.“

(Bild: Dostal Harald)

Olympikonen-Trainer
Als Trainer führte er die zweifachen Linzer Olympioniken Thomas Linemayr und Wilfried Auerbach zum Sieg im kleinen Olympiafinale in Los Angeles 1984.

(Bild: Dostal Harald)

20 Stunden lang in Höhle gefangen
Als Extremtaucher meisterte er in der gefährlichen Pernitzer Miralucke (NÖ), einem aufgelassenen Bergwerk, eine lebensgefährliche Situation: „Ein Kollege hatte ein Problem. Wir waren zwanzig Stunden in dieser Höhle unter ständiger Lebensgefahr gefangen. Wenn man nix sieht, muss man den Luftblasen folgen. Auch wenn sie vermeintlich nach unten führen.“ Seine Nervenstärke und Motivationskraft waren die Rettung. Privat kämpft er um die Gunst seines 41-jährigen Sohnes Patrick. Kutmon wird leiser, nachdenklich: „Da herrscht seit Jahren leider Funkstille. Das tut mir sehr weh und ist mein Antrieb im Leben - ich will ihn wiedersehen.“

R. Waldenberger