Panne am Balkan

Notrutsche statt roter Teppich bei Westerwelle-Visite

Ausland
10.08.2011 19:31
Bei der gerade stattfindenden Balkanreise von Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle ist es zu einer peinlichen Flugzeugpanne gekommen: Bei der Ankunft in Montenegros Hauptstadt Podgorica wurde versehentlich die Notrutsche des erst im vergangenen Jahr angeschafften Regierungs-Airbus A319 ausgerollt und aufgeblasen. Westerwelle musste daraufhin durch den Hinterausgang aussteigen.

Auch die Behebung der Panne gestaltete sich nicht ganz einfach. Für den geplanten Weiterflug in die nur 30 Flugminuten entfernt gelegene kroatische Adria-Stadt Dubrovnik musste am Mittwoch extra eine Ersatzmaschine aus Deutschland eingeflogen werden.

Treffen mit der Regierung
Westerwelle war noch am Dienstagabend in Podgorica mit Regierungschef Igor Luksic zusammengekommen, am Mittwoch traf er auch Außenminister Milan Rocen. Der deutsche Politiker ermunterte dabei die montenegrinische Regierung zu weiteren Reformen, um den Weg in die europäische Staatengemeinschaft zu ebnen. Konkret sprach er die Bereiche Rechtsstaatlichkeit, Kampf gegen Korruption und organisierte Kriminalität sowie die Medienfreiheit an.

Der seit fünf Jahren von Serbien unabhängige Balkanstaat mit nur gut 600.000 Einwohnern ist seit Ende 2010 EU-Beitrittskandidat. "Montenegro gehört zu Europa, die Staaten des westlichen Balkans gehören zu Europa", betonte Westerwelle. Allerdings habe Montenegro noch einen weiten Weg in die EU vor sich. Der FDP-Politiker ist der erste deutsche Außenminister, der Montenegro seit der Unabhängigkeitserklärung besuchte.

Während seiner Visite unterzeichnete er auch ein Abkommen, womit 66 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg rund 2.000 in Montenegro gefallene deutsche Soldaten erstmals eine Grabstätte erhalten.

Dubrovnik und Kosovo als weitere Reiseziele
Am Mittwochabend reiste Westerwelle nach Kroatien weiter, wo er seine politischen Gespräche nicht wie sonst üblich in der Hauptstadt Zagreb, sondern an der Adriaküste in der zum Weltkulturerbe der UNESCO zählenden Altstadt Dubrovniks führen wird. Zum Abschluss seiner dreitägigen Balkanreise wird er am Donnerstag den Kosovo besuchen und sich dort ein Bild von dem Grenzstreit mit Serbien machen.

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