Stromversorger in Not

Brunner: „Wollen helfen, Wien muss aber liefern“

Wien
30.08.2022 07:51

Zwei Milliarden Euro „im Laufe des heutigen Tages, spätestens jedoch bis morgen 12.00 Uhr“, hieß es in einem Brief des Wiener Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ) an das Finanzministerium am Montag, in welchem von der Bereitstellung einer Kreditlinie von insgesamt sechs Milliarden Euro die Rede ist. Stunden später hieß es, womöglich wäre die dringende Finanzhilfe gar nicht notwendig. Wie viel Geld wird denn nun tatsächlich benötigt? Diese Antwort konnte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) Dienstagfrüh noch immer nicht beantworten, er wird aber im Laufe des Vormittags gemeinsam mit Energieministerin Leonore Gewessler eine Stellungnahme abgeben.

Er betonte gegenüber dem Ö1-„Morgenjournal“ am Dienstag, dass die Gespräche in Kürze fortgesetzt würden. Noch liegen laut dem Ressortchef nicht alle Fakten auf dem Tisch. Brunner meinte allerdings, dass es sich wohl um „spekulative Geschäfte“ der Wien Energie gehandelt habe. „Wir werden uns das alles genau ansehen.“ Es gehe auch um die Versorgung von zwei Millionen Kunden der Wien Energie.

Der Bund habe die Instrumente, man wolle auch helfen, gleichzeitig stellte Brunner aber - wie bereits gegenüber der „Krone“ - klar: „Da muss seitens der Stadt Wien noch einiges geliefert werden.“

Doch könnte der Bund die Wien Energie überhaupt fallen lassen? Heimische Energieexperten bezweifeln das. In Wahrheit sei die Wien Energie mit ihren rund zwei Millionen Kunden einfach „too big to fail“. Mit anderen Worten: Kein anderer Anbieter könnte eine gleichwertige Versorgung mit Strom, Fernwärme und Gas gewährleisten - zumindest nicht alleine.

Vergleich mit Deutschland „hinkt“
Zum Vergleich mit Deutschland, das bereits über einen Rettungsschirm für die Energieversorger des Landes aufgespannt hat, erklärte der Finanzminister, dass genau diese Instrumente im Fall der Wien Energie nichts bringen würden. „Der Vergleich hinkt“, so Brunner, denn spekulative Geschäfte wären auch in Deutschland nicht abgedeckt.

Andere Landesversorger gaben am Montag Entwarnung. Es seien derzeit keine finanziellen Probleme in Sicht. Begründet wird das unter anderem mit der unterschiedlichen Strom-Einkaufs- bzw. -Erzeugungsstruktur. Auch staatliche Garantien nehme kein anderes Bundesland in Anspruch oder habe solche angefragt.

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