In der Innenstadt staut sich die Hitze besonders. Doch statt kühlender Begrünung sorgt ein Betonkunstwerk am Graben dafür, dass die Temperaturen noch weiter in die Höhe klettern.
Nicht nur die Fiakerpferde in der Innenstadt leiden unter der brütenden Hitze, auch die Anrainer sehnen sich nach Abkühlung. „Früher war der Graben voll von Bäumen“, erinnert sich Henriette Hackl, die seit über 40 Jahren gegenüber des Stephansdoms wohnt. Jetzt ist hier alles zubetoniert. Begrünung gibt es - abgesehen von Blumentöpfen in Schanigärten - nicht.
„Seit Jahren kämpfe ich für mehr Grün in der Innenstadt, es wird von Jahr zu Jahr heißer, mehr denn je braucht es Abkühlung“, so die 73-Jährige. Gemeinsam mit ihren Nachbarinnen hat sie auch schon öfters Bäume und Töpfe mit Pflanzen im Innenhof aufgestellt, diese wurden aber immer unverzüglich entfernt.
Neuerdings sorgt auch das vier Meter hohe und 80 Quadratmeter große Kunstwerk Am Graben für Aufregung. „Mitten im glühend heißen Sommer setzen sie uns diesen Betonklotz vor die Nase“, beklagt Hackl.
37,5 Grad am Beton-Kunstwerk
Die „Krone“ war am Mittwoch bei 36 Grad vor Ort. Bestaunen lässt sich das Kunstwerk „VOR ORT“ des österreichischen Künstlers Hannes Zebedin aber nur kurz, denn die Tonnen an Beton strahlen eine intensive Wärme ab. Unser Messgerät bestätigt: 37,5 Grad!
Laut Stadt liegt die Projektförderung für die Installation zwischen 20.000 und 50.000 Euro. „Mit diesem Geld könnten schon unzählige Bäume gepflanzt werden“, sagt die Anrainerin.
Von der Bäckerstraße bis zum Fleischmarkt werden neue Bäume gepflanzt. In Umgestaltung befinden sich der Petersplatz und der Neue Markt.
Sprecherin der Wiener Stadtgärten (MA 42)
MA 42: „Innenstadt ist ausreichend begrünt“
Den Wiener Stadtgärten (MA 42) zufolge ist die City jedoch grün genug: „In der Kärntner Straße steht eine Magnolienallee, wo jeder Baum mit Sitzbank und Sprühnebelanlage ausgestattet ist. In der Postgasse werden von der Bäckerstraße bis zum Fleischmarkt neue Bäume gepflanzt. In Umgestaltung befinden sich der Petersplatz und der Neue Markt.“
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