Demos wegen EU-Betritt
Skopje: Killer auf Oppositionschef angesetzt?
Die Stimmung im Balkanland Nordmazedonien wegen möglicher Zugeständnisse an das Nachbarland Bulgarien als Voraussetzung für EU-Beitrittsgespräche ist weiterhin enorm aufgeheizt. Seit Tagen kommt es zu gewaltsamen Massenprotesten, die von konservativen und nationalistischen Kräften getragen werden. Der Vorsitzende der nationalkonservativen Partei VMRO-DPMNE, Hristijan Mickoski, beschuldigt nun die Regierung, ihn „eliminieren“ zu wollen.
Bei den Protesten seien bewaffnete Personen aufgetaucht, so Mickoski. Das Innenministerium bestritt die Behauptungen des Oppositionschefs umgehend. Auch seien Polizisten an Ort und Stelle gewesen und hätten eingegriffen, um Zwischenfälle zu verhindern, hieß es. Es wurde allerdings auch die Festnahme eines 40-jährigen Mannes, wohl eines Gegners der Demonstrationen, bestätigt, der mit einer Pistole in der Hand gesehen worden sein soll.
Es soll sich bei ihm laut Medienberichten um einen Funktionär der Allianz für Albaner handeln, von der der französische Kompromissvorschlag, der die Aufnahme der EU-Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien ermöglichen soll, unterstützt wird.
Angst vor „Bulgarisierung“ Nordmazedoniens
Gegner des französischen Vorschlages sprechen von einem Versuch, Nordmazedonien zu „bulgarisieren“. Strittig ist vor allem die geplante Verfassungsänderung, durch die die Rechte der bulgarischen Minderheit in Nordmazedonien gesichert werden soll.
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