Bio-Imker in Reifnitz

„Der Biene Lebensraum geben und sie begleiten!“

Kärnten
06.07.2022 08:00

Verschiedene Honigsorten werden am Biohof in Reifnitz produziert. Michael Allesch setzt aber nicht nur auf die Produktion, er will seine Bienchen auch unterstützen und begleiten.

Michael Allesch ist der Bienenexperte schlechthin: Schon als Kind hatte er mit den fleißigen Insekten zu tun. „Mein Vater war damals Imker, und es hat mich immer schon sehr interessiert“, erzählt der 64-Jährige, der in Reifnitz eine Bio-Imkerei mit seiner Freundin Ursula Franz bewirtschaftet und nebenbei Aus- und Fortbildungen anbietet sowie einen Bienenschauhof für Kinder und Schulen betreibt: „Es ist wichtig, das Wissen an Jüngere weiterzugeben.“

250 Völker betreut er im Karawankengebiet. „Im Jahr legen wir für die Produktion und die Arbeit bis zu 30.000 Kilometer zurück.“ Der Imker achtet darauf, nicht all zu sehr in das Leben der Biene einzugreifen: „Dem Tier muss man seinen Lebensraum geben. Nimmt man ihm diesen und setzt zu sehr auf die Produktion, wird es bedroht“, erklärt der Imker. „Denn es ist nicht nur unsere Aufgabe, Honig zu produzieren, sondern auch die Biene zu begleiten und zu unterstützen. Es sollte für Biene und Mensch eine Win-win-Situation sein.“

Bei Allesch am Biohof gibt es nicht nur Blütenhonig. „Wir haben verschiedene Produkte. Vom Zimthonig über Zitronenhonig bis hin zum Kraft- und zum Espressohonig“, verrät der Kärntner. Auch Kerzen, Kosmetikprodukte und Propolistropfen werden angeboten.

Interview
Allesch über den Klimawandel, das Konkurrenzdenken und die Zukunft.

„Krone“: Herr Allesch, welche Herausforderungen haben Sie in der Bienenproduktion zu bewältigen?
Michael Allesch: Der Klimawandel, Verbauungen, Pestizide in der Landwirtschaft und die hohen Frequenzen der Mobilfunknetze stellen Probleme für die Biene dar. Deshalb hatten wir in den vergangenen vier Jahren auch einen schlechten Ertrag!

„Krone“: Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?
Michael Allesch: Das Konkurrenzdenken abzulegen. Viele sehen andere Honigbauern als Konkurrenten. Doch es geht nur miteinander, vor allem, wenn es um den Erhalt der Biene geht! Zudem sollte man hochwertiger denken, auf Qualität und nicht auf Massenproduktion setzen.

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„Krone“: Was bedeutet für Sie der Beruf Imker?
Michael Allesch: Imker ist ein Zukunftsberuf. Der Job erhält zwar bereits mehr Wertschätzung als vor Jahren zuvor. Aber auch erst, weil den Leuten zum Beispiel durch die Politik bewusst wurde, wie wichtig diese Insekten für uns Menschen sind. Die Imker müssten einen noch höheren Stellenwert bekommen. EA

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