Österreichs Sprintstaffel der Frauen lief im Rahmen des Diamond-League-Meetings im ehrwürdigen Stockholmer Olympiastadion von 1912 über 4 x 100 m in 44,33 Sekunden einen neuen ÖLV-Rekord. In der Besetzung Viktoria Willhuber, Susanne Walli, Lena Pressler und Leni Lindner verbesserte das Quartett die ein Jahr alte Bestleistung von 44,49 Sekunden um 16 Hundertstel. Österreich belegte bei diesem Rennen den vierten Platz.
Dies war ein wichtiger Schritt für die Qualifikation für die Europameisterschaften im August in München. 16 Teams qualifizieren sich für diese Titelkämpfe. Genau auf diesem Quali-Rang liegen die Österreicherinnen derzeit. In der Geschichte der Europameisterschaften war Österreich bei den Damen über 4 x 100 m bisher insgesamt nur viermal vertreten - 1954, 1971, 1994 und 2002 (ebenfalls in München), dabei scheiterte das ÖLV-Quartett jeweils im Vorlauf. Vielleicht gelingt heuer mehr?
Zumindest war sich das neue Rekord-Quartett sicher, noch in dieser Saison schneller laufen zu können. Der Wechsel von Susanne Walli auf Lena Pressler war sehr gut, aber die anderen Übergaben gelangen längst nicht perfekt. „Wir können durchaus auch unter 44 Sekunden laufen“, war sich Susi Walli sicher.
Über 400 m war die Oberösterreicherin im Vorjahr Olympia-Semifinalistin in Tokio und ist auch heuer für die WM in Eugene im August qualifiziert. Staffel-Trainer Philipp Unfried war natürlich generell zufrieden: „Die Damen sind super gelaufen.“ Natürlich sah er, wie Susi Walli, weiteres Potenzial bei den Wechseln. Norwegen, so stellte Unfried in den Raum, könnte Österreichs noch am ehesten einen EM-Platz streitig machen…
Für den Höhepunkt der Diamond League in Stockholm sorgte Lokalmatador Mondo Duplantis. Der Stabhoch-Superstar schaffte mit 6,16 m die größte Höhe, die jemals im Freien überquert wurde. Da verbesserte der Schwede seine vor zwei Jahren in Rom erzielte Bestleistung um einen Zentimeter. Ein Weltrekord ist dies aber nicht, wie im Olympiastadion falsch verkündet wurde. In der Halle hat Duplantis heuer bereits 6,20 m gemeistert, was auch der offizielle Weltrekord des Leichtathletik-Weltverbandes ist.
In Abwesenheit des leicht am Rücken verletzten Lukas Weißhaidinger ging in Stockholm auch der Diskuswurf über die Bühne. Kristjan Ceh (Slo) gewann auch die vierte Station der Qualifikation für das Finale der Diamond League in Zürich. Er setzte sich mit 70,02 m vor Mykolas Alekna (Lit/69,81) und Olympiasieger Daniel Stahl (Sd/67,57) durch.
Schon vor diesem Meeting war klar, dass sich Weißhaidinger für Zürich qualifiziert hat. Hinter Ceh (32 Punkte), Stahl (25) und Andrius Gudzius (Lit/22) wurde Österreichs Olympia-Dritter mit 16 Punkten Vierter in dieser Qualifikation. Neben diesem Quartett haben sich noch Matthew Denny (Aus/12) und Sam Mattis (USA/10) für die Entscheidung in Zürich am 8. September qualifiziert.
Stockholm, Frauen, 4 x 100 m: 1. Schweiz 42,13, 2. Finnland 43,90, 3. Irland 44,25, 4. Österreich (Willhuber, Walli, Pressler, Lindner) 44,33 (ÖLV-Rekord), 5. Dänemark 44,46.
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