„Ersatzlos streichen“

Deutschkurse an Wiener VHS: Teuer, kaum Teilnehmer

Politik & Wirtschaft
14.06.2022 11:00

Die ÖVP kritisiert die Wiener Volkshochschulen. Deutschkurse an der VHS Brigittenau seien die „teuersten der Stadt“ und sollten ersatzlos gestrichen werden. Obwohl es an Lernangeboten anderer Anbieter nicht mangelt, fließt tatsächlich viel Steuergeld in diese Bildungsschiene. Die VHS haben eine Erklärung dafür. 

Die Stadt Wien macht viel, damit zugewanderte Menschen unsere Sprache erlernen können. Es gibt u.a. Programme über den Fonds Soziales Wien, „Mama lernt Deutsch“, Sprachgutscheine und AMS-Angebote. Beim österreichischen Integrationsfonds erhalten Asyl- und Schutzberechtigte kostenlose Deutschkursplätze, sogar mit Kinderbetreuung.

Zusätzlich mischen die Wiener Volkshochschulen in der Liga mit. Für Schulungen in der Brigittenau erhalten sie im Jahr 115.360 Euro Steuergeld von der Stadt Wien. Die nächste Subvention wurde eben vom Bildungsausschuss im Rathaus bewilligt. Doch der Erfolg für die eingesetzten Mittel ist überschaubar.

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Eine solche Ineffektivität ist mit nichts zu erklären. Die Kurse gehören ersatzlos abgeschafft.

Gemeinderätin Caroline Hungerländer (ÖVP)

Nur 38 Teilnehmer im Vorjahr
Im Vorjahr hatten sich - bei gleicher Fördersumme - gerade einmal 38 Teilnehmer bei den VHS-Kursen eingefunden. Lediglich 19 davon bestanden die Deutschprüfung vor dem zuständigen Gremium des Integrationsfonds. Umgerechnet macht das mehr als 6000 Euro pro erfolgreichem Prüfling.

„Teuerste Deutschkurse der Stadt
Zum Vergleich: Ein AHS-“Schüler (Unterstufe) kostet 8000 Euro im gesamten Schuljahr. Für die ÖVP hat die VHS Brigittenau die „teuersten Deutschkurse der Stadt“. „Das ist eine ungeheuerliche Verschwendung von Steuergeld durch Bildungsstadtrat Wiederkehr. Die Kurse scheinen nicht nachgefragt zu werden und gehören ersatzlos abgeschafft“, so Gemeinderätin Caroline Hungerländer.

Volkshochschulen schieben es auf Corona
„Die Pandemie wirkte sich auf die Teilnehmerzahlen aus. Die Kurse mussten coronabedingt zwischen November 2020 und Juni 2021 pausiert werden. Das erschwerte auch die Akquise neuer Teilnehmer. Die ersten beiden Kurse ab Juni und Juli 2021 konnten aber gänzlich oder teilweise mit Teilnehmer gefüllt werden, die schon im Vorjahr Kurse im Rahmen dieses Projekts besucht hatten“, so eine Sprecherin. Aktuell seien deutlich steigende Teilnehmerzahlen zu verzeichnen.

Auch in Bezug auf den Lernfortschritt der Teilnehmer hätte Corona deutliche Auswirkungen gehabt. „Bei einigen Teilnehmern kam es zu Fehlzeiten aufgrund von Krankheit, Quarantäne oder persönlicher Umstände wie der Betreuung kranker Kinder daheim“, heißt es.

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