22,4% ohne Konfession

Österreich: Zahl der Muslime und Orthodoxen steigt

Österreich
25.05.2022 10:54

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Österreichs religiöse Landschaft stark verändert. Während die Zahl der Katholiken und Protestanten deutlich zurückging, hat sich jene der Muslime und Orthodoxen erheblich erhöht. Zudem gibt es wesentlich mehr Menschen ohne Konfession, die in Wien bereits die größte Gruppe darstellen, wie aus einer aktuellen Erhebung der Statistik Austria hervorgeht.

Immerhin 77,6 Prozent der Menschen in Österreich bekennen sich zu einer Glaubensgemeinschaft. Dabei verlief die Entwicklung zwischen den einzelnen Religionen stark unterschiedlich. Anno 1951 bekannten sich 89 Prozent zur katholischen Kirche, 1971 waren es immerhin noch 87 Prozent. Seither ging der Wert signifikant nach unten, zuletzt sogar in höherem Tempo. 2001 waren es noch knapp 74 Prozent, im Vorjahr machten die römisch-katholischen Österreicher dann gerade noch gut 55 Prozent der Bevölkerung aus.

Anteil der evangelischen Christen schrumpft
Nicht viel anders erging es den Protestanten. Der Anteil der evangelischen Christen sank in den vergangenen 70 Jahren von 6,2 auf 3,8 Prozent und auch die altkatholische Kirche schrumpfte von 0,5 auf gar nur noch 0,1 Prozent.

Ganz anders stellt sich die Entwicklung bei Orthodoxen und Muslimen dar, die vor allem durch die Zuwanderung nach Österreich Anteile gewannen. Für 1971 liegen erstmals Daten für den Islam vor. Damals gaben gerade einmal 0,3 Prozent an, Muslime zu sein. 2021 waren es 8,3 Prozent, wobei sich der Anteil in den 20 Jahren davor verdoppelt hat. Mehr oder weniger dieselbe Entwicklung in dieser Periode nahmen die Orthodoxen, für die es erst Zahlen seit 2001 gibt. Ihr Anteil stieg seither von 2,2 auf 4,9 Prozent.

Immer mehr Menschen ohne Konfession
Dritte Aufsteiger dieser Zeitspanne sind die Konfessionslosen, die in den vergangenen 20 Jahren ihren Anteil von zwölf auf 22,4 Prozent ausbauten. Zum Vergleich: 1951 waren es nicht einmal vier Prozent. Den größten Anteil an Konfessionslosen gibt es mit Abstand in Wien (34 Prozent).

Auch bei den Orthodoxen und Muslimen mit gut elf bzw. knapp 15 Prozent der Bevölkerung ist die Bundeshauptstadt der Ausreißer nach oben. Dagegen gibt es in Wien nur noch knapp 32 Prozent Katholiken-Anteil. In allen anderen Bundesländern stellen sie eine absolute Mehrheit, in Tirol mit 66,2 Prozent sogar fast eine Zweidrittelmehrheit.

Trend zu mehr religiöser Diversität
Der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas, sieht als Treiber der Entwicklung neben der kräftig zunehmenden Säkularisierung auch einen Trend zu mehr religiöser Diversität. Immerhin gibt es in Österreich beispielsweise auch 26.000 Buddhisten. Ihr Anteil von 0,3 Prozent ist sogar höher als jener von Personen mit israelitischem Glauben (nur 0,1 Prozent).

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