Schlechtes Omen?

Reporter wird zum Unglücksengel der eigenen Armee

Ausland
22.05.2022 20:13

Versenktes Schiff, abgeschossener Panzer: Ein russischer Reporter scheint zunehmend zum Unglücksengel für die eigene Armee zu werden. Doch ist seine Berichterstattung schlicht mit einem schlechten Omen gleichzusetzen, handelt es sich um einen bloßen Zufall oder steckt gar mehr dahinter?

Wo er auftaucht, ist Gefahr nicht weit, berichtet Alexander Kots schließlich für Russland als „Spezialkorrespondent“ von den Geschehnissen aus der Ukraine. Soweit, so ungewöhnlich. Doch im Netz werden immer mehr Fälle dokumentiert, bei denen die russische Armee nur kurz nach seinen Beiträgen für die „Komsomolskaja Prawda“ herbe Verluste einstecken musste.

Angriffe nur kurz nach Berichterstattung
Die zwei verheerendsten Fälle betreffen dabei wohl die Zerstörung der „Orsk“ im Hafen von Berdjansk - unmittelbar nach Kots‘ erster Reportage - sowie nun die Bombardierung einer Artillerieeinheit bei Sjewjerodonezk. Beide Angriffe gelangen der ukrainischen Armee unmittelbar nach den Beiträgen, die der Kriegskorrespondent per Video veröffentlichte.

Angesichts der enormen Verluste der russischen Armee während des Angriffskriegs auf die Ukraine könnte es sich dabei um reine Zufälle handeln - in den sozialen Netzwerken scherzen Nutzer jedoch bereits, dass Kots schlicht ein Unglücksengel sei. Tatsächlich haben die Vorfälle aber wohl einen recht banalen Hintergrund.

Standorte wohl versehentlich verraten
So scheint der Journalist immer wieder versehentlich relevante Informationen über die Stellungen der russischen Armee zu verraten. Da die Ukrainer derlei Berichte sehr genau verfolgen, liefert Kots ihnen dabei offenbar wesentliche Informationen für mögliche Angriffe. Schon seit Beginn der Invasion ist die Ukraine äußerst bedacht darauf, derlei Fehler auf eigener Seite zu vermeiden.

So forderte die ukrainische Armee die eigene Bevölkerung immer wieder dazu auf, möglichst keine Beiträge über ukrainische Soldaten in den sozialen Medien zu teilen, um den Russen den Einmarsch damit nicht zusätzlich zu erleichtern. Eine Taktik, die sich in den russischen Medienhäusern offenbar noch nicht ganz herumgesprochen hat.

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