Benutzte Kondome, Lärm, Anbahnung außerhalb der erlaubten Zeiten - die Probleme werden größer. Und der Bezirk Liesing ist machtlos.
Bereits im Jahr 2011 trat ein neues Prostitutionsgesetz in Kraft, dass die Sexarbeit in Wohngebieten seither verbietet. Damit ist der Straßenstrich nur noch in zwei Gegenden erlaubt. Eine davon ist die Brunner Straße im 23. Bezirk. Dort sollen die Bedingungen aber alles andere als ideal sein, heißt es jetzt von der Liesinger ÖVP. „Es beschweren sich nicht nur regelmäßig Anrainer über die Zustände hier, sondern auch für die Sexarbeiterinnen ist die Situation untragbar“, kritisiert Bezirksrat Georg Akgül.
Mangelnde Hygiene, fehlende Alterskontrollen
Eines der Probleme sei die mangelnde Hygiene. Es gibt nämlich weder Sanitäranlagen, noch genügend Mülltonnen. Das bestätigt auch Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) auf „Krone“-Anfrage. „Wir können die Kritik verstehen, aber als Bezirk wenig tun. Zwei Dixie-Toiletten würden das Problem nicht lösen.“ Vielmehr müsse das Prostitutionsgesetz adaptiert werden.
Der Straßenstrich muss ernst genommen werden. Es kann nicht sein, dass hier aus Angst vor einem Tabu-Thema keine Hygiene- und Sicherheitskonzepte umgesetzt werden. Die Stadt muss sich das trauen.
Bezirksrat Georg Akgül (ÖVP)
Denn: Die Anbahnung ist erlaubt, der Vollzug aber nicht. Das zwingt die Frauen etwa dazu, in Autos zu steigen. Die Preise in Stundenhotels sind für viele zu hoch. „Die Frauen sind dadurch Übergriffen ausgeliefert. Hier muss unbedingt nachgeschärft werden. Ebenso bei den Alterskontrollen entlang der Straße“, so Akgül. Auch Minderjährige würden hier arbeiten.
Offiziell ist die Anbahnung nur zwischen 22 und 6 Uhr erlaubt. Doch auch daran wird sich nicht immer gehalten. Laut Polizei kam es seit Jahresbeginn zu etwa 55 Anzeigen mit Bezug zum Straßenstrich.
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