Krieg veränderte alles

Statt Baseballschläger nun Gewehr in der Hand

Niederösterreich
02.04.2022 07:00

Er spielte in Österreich, sollte nach Frankreich wechseln. Doch der Krieg änderte für den ukrainischen Baseballer Georgi Gvritishvili alles.

Das Zugticket Richtung Prag war bereits gebucht. Von dort aus wollte Baseballer Georgi Gvritishvili nach Frankreich aufbrechen, um bei einem Erstligisten in die neue Saison zu starten. Doch dann kam alles anders, brach in der Ukraine die Hölle aus. Alle ukrainischen Männer von 18 bis 60 Jahren wurden zum Heer einberufen. Während Georgis Papa gar an die Front beordert wurde, musste der 23-Jährige, der im letzten Jahr noch für die Traiskirchen Grasshoppers in der Bundesliga spielte, in seiner Heimatstadt Kropyvnytskyi Patrouille stehen. Die bittere Realität: Maschinengewehr statt Baseballschläger.

„Ich habe keine Angst zu kämpfen“
„Das ist ein verdammter Albtraum“, erzählt der 23-Jährige, dessen Oma bei einer Explosion verletzt wurde. „Meine Schwester hat es nun Gott sei Dank aus dem Land geschafft. Meine Mama ist hier geblieben, kümmert sich um die Großmutter“, so der ukrainische Teamspieler. „Ich habe keine Angst zu kämpfen. Meine Gedanken sind bei den ganzen Familien, die jetzt ohne Existenz dastehen.“ Jene von Traiskirchens Obmann Peter Feichtinger sind vor allem bei seinem ehemaligen Spieler. „Wenn er innerhalb von 30 Minuten nicht zurückschreibt, mache ich mir schon große Sorgen“, seufzt der Grasshoppers-Boss.

Gvritishvili wurde bei der heimischen Baseball-Gala kürzlich als bester Schlagmann der Bundesliga ausgezeichnet. Feichtinger nahm die Trophäe unter Tränen entgegen. „Ich habe Georgi gesagt, dass ich ihm diese Auszeichnung nur persönlich überreichen werde.“ Gvritishvili: „Ich hoffe, dass das Ganze bald vorbei ist, sehne mich nach Frieden!“

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