Kelag 2021

Rekordinvestitionen für mehr Unabhängigkeit

Kärnten
31.03.2022 16:30

Im Geschäftsjahr 2021 stieg der Umsatz des Kelag-Konzerns auf rund 1,20 Milliarden Euro. Ursachen dafür waren in erster Linie die allgemeine Wirtschaftserholung und die damit verbundene verstärkte Energienachfrage nach dem Konjunktureinbruch des Jahres 2020. „Die Rückkehr zu einer gewissen Normalität hat sich im vergangenen Jahr im Verbrauchsverhalten unserer Kunden widergespiegelt. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020, das pandemiebedingt nicht repräsentativ war, wuchs der Stromabsatz an Endkunden um 6,2 Prozent; der Erdgasabsatz stieg um 1,8 Prozent, der Wärmeabsatz nahm um 12,1 Prozent zu. Des Weiteren spielten auch die erfreuliche Entwicklung unserer Auslandsaktivitäten und gestiegene Großhandelspreise eine Rolle“, sagt Kelag-Vorstand Danny Güthlein. Das Konzernergebnis betrug im Jahr 2021 rund 129 Millionen Euro

Fast die Hälfte des Konzernergebnisses des Kelag-Konzerns steuerte das bisher höchste anteilige Ergebnis der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) mit rund 60 Millionen Euro bei. An diesem Unternehmen ist die Kelag mit rund 10 Prozent beteiligt. Darüber hinaus führten die grünen Wachstumsinvestitionen der vergangenen Jahre zu zusätzlichen Ergebnisbeiträgen. Ohne diese beiden Effekte liegt das Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020.

Die Wasserführung lag im Geschäftsjahr 2021 mit 107 Prozent zwar deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, aber unter dem Wert von 113,1 Prozent im Jahr 2020. „Das erste Halbjahr war von einer außergewöhnlich guten Wasserführung geprägt. Dieser positive Effekt wurde aber durch den trockenen Herbst und die geringere Erzeugung im vierten Quartal zum Teil kompensiert. Darüber hinaus waren wir mit extrem hohen Preisen auf den immens volatilen Stromgroßhandelsmärkten konfrontiert. Deshalb konnten wir im Stromverkauf an Endkunden keine Gewinne erzielen, sondern nur ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis erreichen“, ergänzt Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag.

Rekordinvestitionen in die Energiewende

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zeigen leider dramatisch, wie wichtig und sinnvoll es für Europa ist, die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle so schnell wie möglich zu verringern. Wir brauchen den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien sowohl aus Gründen des Klimaschutzes als auch für die sichere Versorgung unserer Kunden. Hier müssen wir endlich vom Reden ins Tun kommen“, betont Manfred Freitag. Daraus leitet er die klare strategische Vorgabe ab: “Wir werden die Energiewende weiter aktiv mitgestalten und setzen unseren Weg der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und den damit einhergehenden Netzausbau konsequent fort."

Sichtbar wird diese Strategie im Investitionsprogramm des Jahres 2021. Die Kelag investierte insgesamt rund 226 Mio. Euro, mehr als je zuvor in der Geschichte des Unternehmens. Investiert wurde in den Bau, in die Instandhaltung und in den Erwerb von Kraftwerken zur Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie, in den Ausbau der Fernwärmenetze zur Nutzung von industrieller Abwärme und Biomasse. Zusätzlich erwarb die Kelag ein Kraftwerkportfolio in Frankreich und in Portugal. Im Netzbereich wurde die 220/110-kV-Netzabstützung für den Großraum Villach in Betrieb genommen. Fortgesetzt wurde die flächendeckende Installation von digitalen Stromzählern.

Danny Güthlein: „Auf diese Meilensteine sind wir mit Blick auf die Herausforderungen der Energiewende stolz. Durch die umgesetzten Projekte im Ausland nehmen wir auch auf internationaler Ebene am Ausbau erneuerbarer Energien teil. Klimaschutz endet nicht an den nationalen Grenzen und deshalb arbeiten wir aktiv an der Energiewende in Europa mit. Dazu eine bemerkenswerte Zahl: Mit unserer grünen Stromerzeugung und der Nutzung von industrieller Abwärme und Biomasse im Wärme-Segment erreichte unser Unternehmen im Jahr eine CO2-Einsparung von mehr als 3,6 Mio. Tonnen.“

Jobmotor Kelag

Der Personalstand der Kelag und ihrer Tochtergesellschaften stieg im Geschäftsjahr 2021 wachstumsbedingt auf 1.724, fast 100 davon sind Lehrlinge. „Wir sind einer der größten Kärntner Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe, motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Voraussetzung für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens“, betont Manfred Freitag. Die Kelag setzt auf die konsequente Aus- und Weiterbildung, mit einem besonderen Fokus auf die Qualifikation von Lehrlingen.

Ausblick 2022

Das im Jahr 2021 gestärkte Finanzprofil der Kelag bildet eine wichtige Basis, um weiter in die nachhaltige Stromerzeugung aus Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie, in den Ausbau der Wärmeversorgung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie in den Ausbau und in die Modernisierung der Netzinfrastruktur investieren zu können. „In den nächsten zehn Jahren werden wir knapp 2 Mrd. Euro investieren, insbesondere in die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger“, betont Güthlein. Für das Jahr 2022 plant das Unternehmen Investitionen im Umfang von über 205 Mio. Euro.

Highlights 2021

  • Energiewende durch Transformation der Energiemärkte nimmt Fahrt auf
  • Rekordinvestitionsprogramm für nachhaltiges Wachstum
  • Volatile Stromgroßhandelspreise auf historischen Höchstständen
  • Wasserführung mit rund 107 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt
  • Ausbau erneuerbarer Energie der Kelag trägt Früchte
  • Anteiliges Rekordergebnis durch die VHP-Dividende

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand Ergebniskontinuität, allerdings könnten sich vor dem Hintergrund der aktuellen Preise an den Energiebörsen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise auch größere positive oder negative Ergebniseffekte ergeben.

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