Der Lehrernotstand ist durch Corona verschärft zum Vorschein gekommen. Die Stadt stellt jetzt Hilfspersonal ein, das die Schulen entlasten soll. Sind damit alle Probleme gelöst?
Der personelle Engpass und der immer herausforderndere Schulalltag bringen Lehrer an ihre Belastungsgrenzen. Um die Pädagogen und Schuldirektionen vom täglichen „Bürokram“ zu entlasten, setzt die Stadt Wien nun sogenannte „administrative Unterstützungskräfte“ ein.
Damit sich die Lehrer wieder vermehrt ihrer Kernaufgabe, dem Unterricht, widmen können, wurde 2020 in Zusammenarbeit mit dem AMS ein entsprechendes Projekt entworfen.
Am Dienstag zog Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) mit Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) erste Bilanz: 197 Hilfskräfte sind derzeit an 304 Pflichtschulen - ein Teil davon eben an mehreren Standorten - im Einsatz.
Die ersten Mitarbeiter haben im Herbst 2020 ihren Dienst angetreten. Derzeit werden noch 37 weitere Personen für den Schulbetrieb gesucht.
Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr zeigt sich zufrieden: „80 Prozent der Wiener Pflichtschulen haben innerhalb von anderthalb Jahren eine administrative Unterstützungskraft erhalten.“.
Aber reicht das, um die Lehrkräfte langfristig zu entlasten? Nicht, wenn es nach der ÖVP Wien geht.
Diese Maßnahme allein wird nicht ausreichen, um dem Lehrernotstand in Wien entgegenzuwirken. Wir hoffen, dass die Stadtregierung auch über Bundesinitiativen hinaus tätig wird und sich nicht nur mit fremden Federn schmückt!
Bildungssprecher Harald Zierfuss (ÖVP)
Erste Kinder aus der Ukraine in Wiener Klassen
Angesichts der aktuellen Flüchtlingswelle verschärft sich die Personalnot weiter. Rund 20 aus der Ukraine geflüchtete Kinder nehmen mittlerweile am Unterricht teil. In Zukunft werden deutlich mehr erwartet. Personal wird dringend gesucht. Die Stadt erhebt etwa, ob geflüchtete Menschen mit pädagogischer Ausbildung in Wien zur Verfügung stehen. Aktuell sitzen die Kinder noch in den Regelklassen, eigene Klassen für ukrainische Kinder sind laut Wiederkehr aber denkbar.
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