Wegen Omikron

Auch bei Fünf- bis Elfjährigen wohl 3. Dosis nötig

Wissenschaft
01.03.2022 16:29

Wie auch schon bei Erwachsenen dürfte auch bei kleinen Kindern wohl eine dritte Dosis des Coronaimpfstoffs notwendig sein. Ein Forschungsteam erklärte nun in einer vorab veröffentlichten Studie, dass sich die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer durch die Omikron-Variante nach zwei Impfdosen von 68 auf nur noch 12 Prozent reduziere - dadurch haben Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren so gut wie keinen Schutz mehr vor einer Infektion.

Auch wenn die Wirkung vor einer Infektion durch die neue Virusvariante deutlich reduziert ist, bleibt jedoch der Schutz vor schweren Erkrankungen und auch Long Covid noch recht gut erhalten, betonen die Forscher. Dies zeigen auch die Zahlen der Krankenhausaufenthalte: Hierbei sank der Schutz vor Krankenhausaufenthalten aber immerhin von 100 auf 48 Prozent ab.

Die Studie, die noch nicht von Fachkollegen geprüft werden konnte, hatte dabei die Gesundheitsdaten von Corona-Fällen bei Kindern und Jugendlichen in New York zwischen dem 13. Dezember und dem 30. Jänner untersucht - also jenen Zeitraum, in dem Omikron sich in der Region bereits recht stark ausbreitete. 

Zu gering dosiert?
Dass die Wirksamkeit des Impfstoffes derart stark nachlasse, könne auch damit zusammenhängen, dass für diese Altersgruppe eine deutlich geringere Impfstoffdosis verabreicht wird, erklärte Peter Hotez, Co-Direktor des Zentrums für Impfstoffentwicklung am Texas Children‘s Hospital, gegenüber „NBC News”. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden genehmigten den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige schließlich mit einem Drittel der Dosis, die all jenen Kindern ab zwölf Jahren verabreicht wird. 

Bei der älteren Altersgruppe zeigte sich dabei auch nach nur zwei Dosen eine wesentlich bessere Wirksamkeit. Die Schutzrate sank dabei lediglich von 66 auf 51 Prozent ab. Bei den Krankenhausaufenthalten reduzierte sich der Schutz indessen von 85 auf 73 Prozent. „Es wird immer wahrscheinlicher, dass bei der derzeitigen niedrigeren Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für die Fünf- bis Elfjährigen eine dritte Dosis erforderlich sein könnte“, so Hotez.

Ähnliche Problematik bei Kleinkindern
Die Ergebnisse decken sich dabei mit jenen aus der Zulassungsstudie der Impfung für Kleinkinder - auch hier zeigte sich nur ein vergleichsweise geringer Schutz nach der Verabreichung von zwei Impfdosen. Ob Biontech/Pfizer nun für die etwas älteren Kinder eine Auffrischungsimpfung zulassen will, ist noch unklar. Wie schon bei den Kleinkindern dürfte man wohl die Wirkungsstudie mit einer dritten Dosis abwarten.

Höhere Dosis oder doch dritte Impfung?
Wie Paul Offit, Impfstoffexperte am Children‘s Hospital of Philadelphia, erklärte, sei es vor allem schwierig festzustellen, ob nun eine höhere Dosis oder eine weitere Impfung zielführender sei. „Ich glaube nicht, dass man das jetzt schon sagen kann, weil Omikron die Immunität umgeht, sodass man, selbst wenn man geimpft ist, nicht so gut geschützt sein wird“, sagte er. Bei Erwachsenen geht man zumindest bislang davon aus, dass man für einen guten Schutz drei Teilimpfungen benötigt.

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