Kreml bewegt sich

Putin will Frieden verhandeln, stellt Bedingung

Ausland
25.02.2022 14:41

Zwei Tage nach Beginn der Invasion im Nachbarland Ukraine zeigt sich Russland erstmals offen für Friedensverhandlungen. Man sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die weißrussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Freitag. Allerdings unter einer Bedingung.

Über ein Ende der Kampfhandlungen wolle man nur verhandeln, wenn am Ende eine „neutrale“ Ukraine stünde, hieß es aus dem Kreml. Eine, die sich damit wieder von Europa - und vor allem von der NATO - abkehren würde. Das Treffen soll bei einem der engsten Verbündeten Russlands stattfinden, in der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko sei bereit, die Bedingungen für ein Treffen der russischen und der ukrainischen Delegation zu schaffen. Putin habe mit Lukaschenko darüber gesprochen, dass „ein Ort mit Garantien für die Sicherheit der Verhandlungen nötig sei“.

„Natürlich, ja. Er ist der Präsident der Ukraine“
Zuvor hatte der Kreml auf das zweite Gesprächsangebot des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj positiv reagiert. Die russische Regierung habe den Vorschlag zu Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Peskow.

Die Mitteilung werde analysiert, Selenskyj als Präsident der Ukraine anerkannt, hieß es. „Natürlich, ja. Er ist der Präsident der Ukraine.“ Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor die Legitimität der ukrainischen Regierung bestritten.

Selenskyj: „Bereit, mit allen und auch mit Ihnen zu reden“
Selenskyj hatte Putin bereits in der Nacht auf Donnerstag, unmittelbar vor Beginn der russischen Invasion, ein erstes Gesprächsangebot gemacht - vergeblich. Er sagte: „Die Sicherheit der Ukraine ist verbunden mit der Sicherheit ihrer Nachbarn. Deshalb müssen wir heute über die Sicherheit in ganz Europa sprechen. Das ist unser Hauptziel - der Frieden in der Ukraine und die Sicherheit unserer Bürger. Dafür sind wir bereit, mit allen und auch mit Ihnen zu reden. In verschiedenen Formaten und an jedem beliebigen Ort.“

Video: Selenskyjs dramatische Videobotschaft an seine Landsleute

Selenskyj-Berater: „Wir wollen Frieden“
Ein Berater Selenskyjs hatte sich zuvor für Gespräche offen gezeigt. „Wir wollen Frieden“, sagte Mychailo Podoljak. Wenn Gespräche noch möglich seien, sollten diese geführt werden. Die Ukraine schrecke auch nicht davor zurück, über Neutralität zu reden, sollte sich Russland willens zeigen. Lawrow bezichtigte Selenskyj postwendend in Sachen Neutralität der Lüge. Russland werde sicherstellen, dass die Ukraine entmilitarisiert werde, und verlange die Garantie, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied wird.

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