Wegen Plakatkampagne

SP-Mandatar fordert Rücktritt von OÖ-Parteispitze

Oberösterreich
01.02.2022 09:38

Heftige Kritik an der neuen Impfkampagne der SPÖ Oberösterreich hagelte es bereits nach deren Präsentation am Montag - von entrüsteten Passanten und der FPÖ. Heute, Dienstag, regt sich aber auch innerhalb der SPÖ Widerstand gegen die Plakatserie, auf der weinende Kinder zur Corona-Impfung auffordern. Der Linzer Nationalratsabgeordnete Dietmar Keck fordert den sofortigen Rücktritt der oberösterreichischen Parteispitze.

„Weinende Kinder in einer Werbekampagne zu instrumentalisieren ist eine moralische Bankrotterklärung aller Beteiligten. Das Totalversagen von Stelzer, Haberlander und Co. in Sachen Impfkampagne mit einer derart skandalösen Überzeichnung zu vertuschen grenzt an gewollte Selbstzerstörung“, wettert Keck in einer Aussendung. „Unabhängig davon, dass Impfen wichtig ist, bringen die Verantwortlichen dieser Werbekampagne die gesamte Partei in Verruf und untergraben jeden moralischen Anspruch.“

„Infernales Duo“
Für Keck hat die Parteispitze damit eine rote Linie überschritten, bei der es kein Zurück mehr gebe. „Daher fordere ich als Vorsitzender der größten Sektion der SPÖ Österreichs und als Abgeordneter zum Nationalrat den sofortigen Rücktritt von Birgit Gerstorfer und Georg Brockmeyer! Dieses infernale Duo ist für die SPÖ OÖ nicht mehr tragbar und muss umgehend ersetzt werden!“

In der Partei liefen den ganzen Dienstagvormittag die Telefone heiß - nach dem Plakat-Faux-pas war man bei den Genossen offenbar um eine gemeinsame Abstimmung bemüht. Als erster hochrangiger Parteifunktionär meldete sich der 3. Landtagspräsident Peter Binder zur Wort, der am Montag gemeinsam mit Brockmeyer die umstrittene Kampagne präsentiert hatte.

„Partei funktioniert nicht mehr so“
Er ärgere sich maßlos, auch über sich selbst, sagt Binder. Denn weil Parteichefin Gerstorfer auf Urlaub und auch Klubchef Michael Lindner verhindert war, habe er zugesagt, bei der Pressekonferenz am Montag dabei zu sein - ohne jedoch die Sujets im Detail zu kennen. „Das war mein Fehler, aber ich habe darauf vertraut, dass Parteivorsitzende und Geschäftsführer die Kampagne mit dem Klubchef und der FSG abgesprochen hatten. So war das bisher immer - aber offenbar funktioniert die Partei nicht mehr so.“

Der sofortigen Rücktrittsaufforderung Kecks an Gerstorfer und Brockmeyer will sich Binder nicht anschließen, aber: „Der Boden muss neu gelegt werden, und das deutlich früher als bisher geplant im Herbst.“

Was mit der verunglückten Kampagne passiert, wird laut Binder bereits seit Montagnachmittag diskutiert. Gut möglich, dass die Plakate bald wieder verschwinden.

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